Mittwoch, 12. Juni 2024

Info: Palästinensische "Journalisten"

 ℹ️ Palästinensische „Journalisten“


Im Gaza-Streifen gab es bis zum Gazakrieg vier Universitäten und eine Fern-Uni, von denen nur eine laizistisch (Trennung von Staat und Religion) war. Die Islamische Universität wurde durch die Muslimbrüder gegründet, aus denen auch die Hamas hervorgegangen ist.

Die größte Universität in den palästinensischen Autonomiegebieten, die al-Aqsa-Universität, bot auch Abschlüsse im Bereich Medien an.

Es ist bekannt, dass die Hamas direkt an den Universitäten intensiv Mitglieder rekrutiert hat, u.a. auch im Ingenieurswesen. Viele hochrangige Mitglieder der Hamas haben einen Abschluss an einer der Universitäten in Gaza gemacht.

▶️ September 2002:

Das durch die Hamas finanzierte Kindermagazin „Al-Fateh“ („Der Eroberer“) erscheint zweiwöchentlich von London aus. Es zeigt regelmäßig Fotos von Kindern, die angeblich durch Israelis verletzt oder getötet wurden. Ebenso den abgetrennten Kopf einer Selbstmordattentäterin (Ausgabe 38).

▶️ Januar 2006:

Die Hamas nimmt ihren Sender „al-Aqsa TV“ kurz vor der Wahl im Gaza-Streifen in Betrieb. Kurz danach kommt ein Radiosender hinzu.

In Gaza-Stadt erscheint die Wochenzeitung „Al-Risalah“, in London geht die Zeitung „Falastin al-Muslimah“ („Muslimisches Palästina“) in Druck.

Leiter des Senders und des „Politbüros“ der Hamas ist Fathi Hamad, der sowohl offizieller „Politiker“ der Hamas ist, als auch die Produktionsfirma „al-Ribat Communications and Artistic Productions“ leitet.

▶️ Januar 2007:

Die Nachrichtenagentur der Hamas „Shehab News Agency“ wird gegründet.

▶️ Januar 2012:

Das „Politbüro“ der Hamas wird wegen des Bürgerkrieges in Syrien von Damaskus nach Katar verlegt.

▶️ November 2023:

Die Organisation „Honest Reporting“ wirft die Frage auf, warum Fotos des Terrorangriffs 10/7 sehr zeitnah auch an Agenturen und Medien wie Associated Press (AP), Reuters, CNN, New York Times und Deutsche Welle verkauft werden konnten. Benannt werden die drei „Journalisten“ Hassan Eslaiah, Yousef Masoud, Ali Mahmud und Hatem Ali, die unmittelbar bei dem Terroranschlag dabei gewesen sein müssen.

Von Hassan Eslaiah stammen einige der Aufnahmen eines brennenden israelischen Merkava Kampfpanzers an der Grenze.

Von Ali Mahmud stammen einige der Aufnahmen der Deutsch-Israelin Shani Louk auf einem Pick-up.

Darüber hinaus werden Mohammed Fayq, Abu Mostafa und Yasser Qudih genannt. Sie hatten einen brennenden Panzer fotografiert, Abu Mostafa darüber hinaus, wie eine getötete israelische Soldatin aus einem Panzer gezerrt wurde.

Später taucht ein Selfie von Hassan Eslaiah auf, auf dem der Chef der Hamas Yahya Sinwar ihm einen Kuss gibt. Zudem werden Fotos publik, die zeigen, dass zwei der Genannten bei der Entführung von Israelis anwesend sind.

▶️ Juni 2024:

Abdullah Aljamal (Al Jazeera, The Palestine Chronicles) wird erschossen, als drei israelische Geiseln aus seinem Haus befreit werden.

Gedankenpause.

May 2024:

Die UN-Kulturorganisation UNESCO verleiht ihren Preis für Pressefreiheit an alle palästinensischen Journalisten.

Kein Pointe.

Info zur UNRWA

 


Kurz zusammengefasst:

ℹ️ Der Flüchtlingsstatus des UNRWA: Basics verstehen

Ich wurde gerade beim Q&A auf der FB Fanpage danach gefragt, was ich vielleicht mal in einem eigenen Beitrag genauer erläutern sollte.

Zwischen Tür und Angel:

Bis heute werden Städte in den palästinensischen Autonomiegebieten in den Medien als „Flüchtlingslager“ bezeichnet.

Natürlich denkt dann jeder an Zeltlager. Tatsächlich sind es voll ausgebaute Städte.

Darin erkennt man die Verzerrung durch die Medien, die tief begründet ist.

1948 sind viele Palästinenser vor dem Palästinakrieg geflohen, einige wurden vertrieben. Die hießen damals aber noch einfach „Araber in Palästina“. Den Begriff der „Palästinenser“ hat die PLO etwa 20 Jahre später selber eingeführt. Vorher waren alle dort Lebenden „Palästinenser“, also auch Christen und Juden.

1949 wurde das Hilfswerk der UN für Palästinenser gegründet, das UNRWA.

Erst 1950 wurde das eigentliche Flüchtlingshilfswerk der UN gegründet, das UNHCR.

Eigentlich hätte das UNRWA also an das UNHCR angegliedert werden können, sollen oder müssen. Das ist nie passiert.

Das UNRWA hat bis heute einen Sonderstatus. Und die Palästinenser.

Über 99% der 30.000 Mitarbeiter des UNRWA sind Palästinenser, nur etwa 200 Jobs sind international besetzt. Die dann zumeist in Genf, New York, Brüssel oder in Damaskus sitzen.

Das Ziel des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR ist es, den Flüchtlingsstatus der Flüchtlinge schnellst möglichst zu beenden.

Das UNRWA beruft sich aber auf die Statuten von 1949 und sagt, dass es dafür gar kein Mandat hat.

Nochmal: Es soll Flüchtlingen helfen, hat aber kein Mandat, den Flüchtlingsstatus zu beenden.

Deshalb wird der Flüchtlingsstatus nicht nur vererbt. Was weltweit einmalig ist und jeder Definition widerspricht.

In den „Flüchtlingslagern“ lebt inzwischen kaum noch ein Geflohener (sie müssten über 75 sein) und die Menschen, die dort leben, sind von nirgendwo geflohen. Auch ihre Eltern nicht.

Dieser Flüchtlingsstatus kann seit 2014 sogar über Adoption weitergegeben werden.

Das UNRWA selber hat natürlich kein Interesse daran, dass diese Regelung irgendwie aufgehoben wird. Denn das würde bedeuten, dass es kein Geld mehr bekommt. Oder zumindest entsprechend weniger, angeglichen an dem Budget, dass das UNHCR hat.

Denn, nochmals: Wir sprechen hier nicht von Politikern in Europa, sondern von 30.000 Palästinensern. Die vor allem die USA und die europäischen Staaten bezahlen. Deren Vertreter in Europa sind lediglich deren bereitwilliges Sprachrohr.

Die Medien halten sich – aus welchen Gründen auch immer – an diese Sprachregelung. Weil sie „offiziell“ ist. Und bezeichnen beispielsweise die Hamas-Hochburg Dschabaliya genau wie die Stadt Nuseirat, aus der am Samstag die Geiseln befreit wurden, als „Flüchtlingslager“.

▶️ Denkt man das konsequent zu Ende, bedeutet das nichts anderes, als dass der Status der palästinensischen „Flüchtlinge“ nur geändert werden kann, wenn Israel vernichtet wird.

(Den Absatz ruhig nochmal lesen und sacken lassen.)

Denn das UNRWA hat diesen „Flüchtlingen“ 1949 ein Rückkehrrecht eingeräumt. Also eine Rückkehr in das Gebiet, das heute Israel ist. Und damals auch schon war.

Vielleicht verdeutlicht das einmal, wie einseitig die Agentur- und Nachrichtenmedien tatsächlich sind. Nicht nur, weil sie die Informationen der radikalislamistischen Terrororganisation Hamas als gleichwertig mit anderen Informationen behandeln. Sondern weil jede Bezeichnung der Menschen als „Flüchtlinge“ und die Bezeichnung der Städte als „Flüchtlingslager“ in letzter Konsequenz auch dafür steht, Israel das Existenzrecht abzusprechen.

In der palästinensischen Gesellschaft ist tief verankert, dass sie ein Rückkehrrecht in das heutige Gebiet Israel hat. (Ich habe dazu Umfragen veröffentlich.) Weshalb Israel auch häufig mit Synonymen benannt wird. Und auf Landkarten nicht verzeichnet wird.

Und deshalb erzählt die Hamas-Propaganda auch das gerade bei Studenten gerne genommene Narrativ des „Kolonialismus“.

Und deshalb muss man zum Verständnis 75 Jahre zurückgehen. Das hat nicht alles plötzlich am 7.10.23 angefangen.

Im Grunde fördert dieses Verständnis und diese Auslegung des UNRWA, der Medien und der Politik, die seit 75 Jahren andauernden Kriege. Weil die „Palästinenser“ dadurch eine Berechtigung erhalten, Anspruch auf Israel zu haben.

Und genau das bedeutet der Spruch „From The River To The Sea“. Spricht ein Hisbollah, Hamasi, ein Dschihadist oder die allermeisten Palästinenser von „Palästina“, meinen sie nicht die palästinensischen Autonomiegebiete. Sondern die gesamte Region, inklusive Israel.

Und die Medien weltweit folgen dem. Indem sie das „Wording“ des UNRWA und der UN übernehmen.

Quelle: https://steadyhq.com/de/u-m/about via X/Twitter


Sonntag, 9. Juni 2024

Senhor Sancho benimmt sich (fast) vorbildlich

Meine Freundin Ute hatte die tolle Idee: "Warum lässt du dir nicht einen Gedenkstein für Bela und Jenny machen?" 

Ich nahm also Kontakt mit Alina auf, die ich schon bestens vom großen Feuer in Monchique 2018 kannte. Alina organisierte damals spontan eine private Spendenaktion und sammelte innerhalb weniger Wochen 20.000€, dazu noch eine Riesenmenge an Sachspenden für Monchiqueiros, die im Feuer alles verloren hatten. Sie ist aber eben auch künstlerisch tätig - und das kam dabei heraus:

Eine wunderschöne Erinnerung an meine beiden Damen, die jetzt gemeinsam auf der himmlischen Hundewiese toben.
   
Und weil Alina von der schnellen Truppe ist - ich hatte sie erst am Freitag angeschrieben -, waren die beiden Steine heute schon abholbereit.

Der Senhor durfte selbstverständlich mit - und ich muss sagen: Er benahm sich mustergültig. Angetan mit dem schicken neuen Geschirr saß er auf der Rückbank. Wir fuhren erst kurz bei den bombeiros in Monchique vorbei: Heute ist Europawahl, ich wollte meinen staatbürgerlichen Pflichten nachkommen. Als ich allerdings die Schlange sah, kurz nach 9:15, nahm ich (zunächst!) davon Abstand.

Alina hatte als Treffpunkt Helder's Restaurante-Bar in Carvoeiro/Vale Centeanes vorgeschlagen. Leicht zu finden (Google Maps macht's sogar mir möglich!) und nachdem ich ein bisschen zu früh ankam, durfte Senhor Sancho noch eine Runde mit Frauchen gehen. Das war nicht ganz so perfekt, denn er ist der Meinung, dass man an der Leine grundsätzlich zu ziehen hat. Nix da von wegen: locker durchhängen. Furchtbar schlimm war's nicht, aber doch so, dass Seine Hoheit fürs An-der-Leine-Gehen in ungewohnter Umgebung noch ein paar Trainingseinheiten einlegen darf.

Richtig toll benahm der Senhor sich auf der Terrasse. Er lag brav unterm Tisch. Andere Gäste - ob Kind oder Hund (!) - wurden zwar aufmerksam und stehend betrachtet, aber ohne einen Mucks oder gar Bellerei setzte Seine Hoheit sich sofort auf Befehl wieder hin. Selbstverständlich nahm er dankend als Belohnung einige kleine Stückchen torrada entgegen und schlabberte ein paar Schlückchen Wasser, das Alina beim patrão geordert hatte. 

Im Auto benimmt sich Senhor Sancho - vom unvermeidlichen Bellanfall beim Verlassen der Casa Leone und Vorbeifahren an den Nachbarshunden mal abgesehen - ja sowieso perfekt. Also dachte Frauchen: "Okay, bei der Rückkunft in Monchique schauen wir nochmals beim Wahllokal vorbei." Und siehe da: Nicht nur, dass direkt vorm Eingang zu den bombeiros extra für die Wählwilligen Parkplätze gekennzeichnet waren. Der Senhor muckste nicht, als Frauchen das Auto verließ, ihn alleiiiiiiiine zurückließ und ihren Wählerpflichten nachkam. 

Es dauerte - gut für Seine Hoheit! - nicht lange: Die meiste Zeit nahm in Anspruch, dass man mich auf der Wählerliste nicht auf Anhieb fand. Die Nummer des cartão de residência permanente wollte das System nicht nehmen, über die Suche via Namen klappte es aber bestens. Und dann brauchte ich in der Wahlkabine gefühlt ewiglich, bis ich die Partei auf der Liste fand, der ich meine Stimme zugedacht hatte. Ich dachte sogar schon über eine Alternative nach - was ein bisschen schwierig ist, wenn man all die Abkürzungen und Parteizusammenschlüsse nicht so im Kopp hat. Letzten Endes klappte aber alles. 

Das hysterische Gebelle, das ich beim Verlassen des Autos befürchtet hatte, gab Senhor Sancho von sich, als er Frauchen beim Rauskommen aus der Feuerwehrhalle sah: Freudengeheul und der Versuch, Schnauze und Kopf durch einen zehn Zentimeter breiten Fensterspalt zu kriegen. Als Seine Hoheit jedoch merkte, dass es jetzt endlich nach Hause und zum Mittagsmahl geht, beruhigte er sich. Und genoß als entrada erst mal eine Scheußlichkeit - den obligatorischen getrockneten Belohnungshühnerfuß.