Samstag, 25. Januar 2025

Der Senhor und die "gebadete Maus"

Der Senhor hats geschafft. Er hatte sich nachmittags irgendwo im Dreck gewälzt oder er musste seinen Ball im umgegrabenen Beet suchen.., Jedenfalls war der halbe Rücken Seiner Hoheit vom Fell her ganz verklebt. Ein Bad war also angebracht und angesagt. Zwar betritt Senhor Sancho das Badezimmer ohne zu zögern - allein schon, damit er Frauchen nicht und niemals aus den Augen verliert. In die Wanne aber geht er - weil's bisher erst einmal passiert ist - freiwillig nicht rein. Also hab ich ihn reingehoben. 

Ich sah nach vollbrachter "Arbeit" mehr wie eine "gebadete Maus" aus als er: Denn mir ist der Duschkopf aus der Hand gerutscht und hat - natürlich! - in die richtige Richtung gestrahlt. Aber ich wollte ja heut eh Haarewaschen...

Senhor Sancho stand brav und zitternd mit eingezogenem Schwanz in der Wanne und hat sich abbrausen und schamponieren lassen. Ohne zwischendurch Ausbruchsversuche zu unternehmen. Ich konnte ihn sogar nach vollendetem Bad rechtzeitig - also vor dem Igitt-Wasser-an-meinem-Körper-da-schüttel-ich-mich-doch-mal-ausgiebig - in ein altes Badelaken hüllen. 

Seine Belohnungen hat er gerne einkassiert bzw. eingeatmet: 1x Hühnerfuß,1x Dentalkaustick und 1x Kuhhuf. Danach saß er feucht auf seiner Fensterbank. Raus wollte er nicht, er hoffte wohl auf weitere Belohnungen. 

Das Filmchen ist von seinem ersten Bad vor eineinhalb Jahren - da sah er ähnlich aus...

Mittwoch, 22. Januar 2025

Weltuntergang...

Heute Nacht war echt "Weltuntergang": Es schüttete, Sturmböen rüttelten an Bäumen und Haus. Kurz vor Mitternacht gab's auch noch Gewitter, und das ziemlich lange. Sogar dem Senhor war's nicht recht geheuer. Erst verbellte er den Donner, dann entschied er: "Frauchen, bitte ins Bett und kuscheln! Draußen ist's so gruselig."

Nachdem mein Bett bereits vorgewärmt war - kluge Frau hat schon nach dem ersten Winter in Portugal vor vielen, vielen Jahren vorgebaut und Wärmedecke fürs Bett gekauft -, kam ich Senhor Sanchos Wunsch nur zu gerne nach. Er ist ja offiziell anerkannter "Wärmehund" (besser als jede Wärmflasche, die ja nach und nach kalt wird), schnarcht nicht und wacht nicht mal auf, wenn Frauchen ihn wegen eigener Platzbedürfnisse rigoros zur Seite schiebt. Seine Hoheit ist nämlich der Meinung, dass ihm mindestens die Hälfte des 160-cm-breiten Bettes zustehe. Ich sehe das naturgemäß anders, vor allem, wenn ich schlafen und nicht mehr lesen will. 😃

Viel Schlafen war in dieser Nacht allerdings eh nicht: Das Gewitter war mit Pausen um 3 Uhr nachts noch zu sehen und zu hören, der Starkregen ist zwar, wenn man eingekuschelt warm im Haus ist, erträglich; aber ich machte mir langsam schon Gedanken, ob's nicht doch irgendwo reinregnet. Das hatten wir nämlich schon mal: Wenn starker Wind aus der "richtigen" Ecke bläst, drückt es das Wasser durchaus ins Haus. Ist bisher nur ein-, zweimal passiert, seit ich hier wohne. Aber eben stets bei solchen Witterungsbedingungen. 

Der Strom flackerte auch ein paar Mal - und ich sah mich schon wieder im strömenden Regen nach draußen wandern. Aber diesmal hielt alles. Ich hab nur sicherheitshalber gleich das Handy zum Laden eingestöpselt...

Anbei noch ein paar Fotos - ich will niemandem des Senhors neuesten Spleen nicht vorenthalten: Bei diesem unwirtlichen Wetter, bei dem er ja so gar nicht raus möchte, steht er melancholisch starrend an der Terrassentür, legt sich sogar hin, um trübsinnig in den Regen zu schauen: 

  

Kein Ballspielen heute - Regen ist doof!

Montag, 20. Januar 2025

Regen, Regen, Regen

Bei uns schüttet es seit kurz nach Mitternacht. Kübel- oder eher badewannenweise kommt das Wasser runter. Die Sichtweite beträgt ca 100 Meter, der gegenüberliegende Hügel ist hin und wieder komplett im Nebel verschwunden.

Senhor Sancho weigert sich, das Haus zu verlassen; er macht lieber Blasentraining, als bei diesem Wetter zum Pinkeln rauszugehen. Nasses Gras könnte sein Bäuchein benetzen, und seine Pfoten mögen kalte Regenpfützen ebenfalls nicht. Ein wahres Wunder, wie lange Seine Hoheit einhalten kann...
Die einzige Chance, ihn heute überhaupt schon aus dem Haus zu kriegen, war, als sich der Nachbarshund vor einer halben Stunde dem Zaun näherte und dringend persönlich verbellt werden musste. Keifen nur auf der Fensterbank war zu wenig und offensichtlich nicht so wirksam wie der persönliche Auftritt des Senhors. 

Im Übrigen ist Senhor Sancho der festen Überzeugung: Bei diesem Wetter jagt man keinen Hund vor die Türe und ihn schon mal gleich gar nicht. Seine vorwurfsvollen Blicke zeigen deutlich, dass solch ein Ansinnen einfach un-mög-lich ist. 

Vorwurfsvolle und fassungslose Blicke kann der Senhor gut - ob's um zuwenig Futter oder Streicheleinheiten geht oder um das Ansinnen, er müsste in den Regen hinaus

Frauchen durfte heute sogar mal bis gut nach hlab zehn ausschlafen. Danach hab ich gleich angeheizt und werde mich nachher in eine Decke gekuschelt auf die Couch begeben und lesen und/oder netflixen. 

Gut das der Gärtner am Samstag noch schnell da war:
Die Rosen sind jetzt endlich beschnitten - das muss nämlich vor Neumond im Januar passieren, wie mir von diversen portugiesischen Fachkräften berichtet wird. Das Geburtstagsgeschenk meiner Vermieter war ein wunderschöner, altrosa blühender Rosenstock - der hat jetzt auch seinen Platz gefunden. Und ich muss natürlich bei diesem Wetter nicht zum Gießen raus!

Ein paar Kiwis und Orangen hab ich mir gestern nachmittags noch geerntet. Vitaminmäßig ist also auch alles im grünen Bereich. Der Gärtner brachte als Geschenkle riesige Gemüsezwiebeln mit, die hab ich gestern noch zu leckeren, pikant-süßen Rotweinzwiebeln einkochen lassen - und die wird es nachher zu Kartoffelpüree und Hähnchenbrust geben. Alles in allem ist der Regen also aushaltbar.