Montag, 10. Juli 2023

Himbeertraum

Aus der Reihe "Wie man heiße Tage gut übersteht und dabei Leckeres verspeist". Heute: frische Himbeeren (Dank an Alice, die glücklicherweise in der Nähe einer Himbeerfarm wohnt) mit aufgeschlagenem und damit cremigen Joghurt. Angereichert mit einer Handvoll Sonnenblumenkerne.

Bester Abschluss eines wirklich exorbitant heißen Tages.

Hitze Hitze Hitze

Heut mittag war wieder mal "Algarvetreff"  - für die Mitglieder einer "meiner" Facebook-Gruppen, nämlich "Leben in Portugal". Schon vor etwa 3 Wochen hatte ich probegegessen, wurde mit den beiden Chefinnen des "Pimenta Rosa" handelseinig und plante das gemütliche Beisammensein. Knapp 20 Leutchen waren wir letztendlich. Und wir bekamen sogar als kleines "Extra" live Musik. 😊

Ich hatte mich wirklich sehr darauf gefreut - kenne ich das Lokal doch noch aus meinen Anfangsjahren in Monchique. Wir haben dort immer bestens gespeist, gute portugiesische Hausmannskost. Dort lernte ich geschmorte buchechas (Bäckchen vom schwarzen Schwein oder Kalb) kennen und lieben. Die damalige Wirtin Sandra war Seele und Herz des kleinen Lokals. 
Seit Dezember 2022 gibt es neue Pächter und sie führen die gute Tradition fort: nämlich dass man hervorragend portugiesisch essen kann. Auch wenn die Speisekarte Portugiesisch und Englisch ist - hier ist keine "Touristenfalle". 

Es gibt im "Pimenta Rosa" beispielsweise so genannte "pratinhos" ("Tellerchen") für nur 5 Euro, bei denen die unterschiedlichsten Gerichte der portugiesischen Küche zu verkosten sind, aber auch "normale" Portionen und Tagesgerichte (wobei die Tellerchen schon eine gute Größe haben!). Fisch und Fleisch, Vegetarisches und sogar Veganes. Tolle Desserts, freundlicher Service - und von der Terrasse ein fantastischer Blick bis zur Südküste der Algarve.

Was ich leider nicht bedacht hatte, war das Wetter. Es war heiß - heiß - heiß. Und es wehte - ganz unüblich an diesem Ort - keinerlei Lüftchen. Unterm Sonnensegel staute sich die Hitze. Ein Teilnehmer berichtete später, es seien 40 (!) Grad gewesen. Und das ist etwas, was ich leider gar nicht (mehr) vertrage. Mir fiel dann schnell wieder ein, warum wir normalerweise im Juli und August keine Mitgliedertreffen veranstalten...

Ich ahnte schon Schlimmes, ehe ich die erste Flasche Wasser intus hatte. Einen Fächer hab ich im Sommer eh immer dabei, aber auch heftiges Gewedel brachte keinerlei Abhilfe oder gar Abkühlung. Ich bin immer wieder nach drinnen ins den klimatisierten Gastraum umgezogen, wo Ana (eine der beiden Chefinnen) sich rührend mit Eisbeutel und gekühlten Handtüchern um mich kümmerte. Mein bestelltes Essen (leckere gefüllte und überbackene Hühnerbrust mit Salatbeilage) ließ ich mir einpacken - das geht in Portugal ja glücklicherweise überall problemlos. Und dann düste ich, nachdem ich mich einigermaßen wieder aufgerappelt hatte, schon kurz vor 14 Uhr wieder heimwärts (normalerweise tagen wir gerne bis 15 Uhr oder sogar noch länger). Im Gepäck hatte ich nicht nur das leckere Essen, das es morgen Mittag in der Casa Leone geben wird, sondern außerdem zwei 500-Gramm-Schalen köstlicher Himbeeren, denn eine Teilnehmerin wohnt neben einer Himbeerfarm...
1 Euro pro Schale, kann man nicht meckern. 

Heilfroh, sicher daheim in der kühlen Casa Leone angekommen zu sein, begrüßte ich Senhor Sancho und Madame Bela. Und danach lag ich nur noch flach auf dem Bett, direkt vor dem Ventilator, um wieder runterzukühlen und den Kreislauf zu stabilisieren. Bis abends ging es wieder. Da hüpfte ich auch in den Pool und ließ Wobby nochmals arbeiten...

Wir haben erst Anfang Juli, für die nächsten Tage und Wochen sind noch mehr Hitzetage vorausgesagt. Und an August - den normalerweise heißesten Monat - mag ich gar nicht denken. Im Garten wird das Wasser aus unserer Quelle immer weniger. Und wenn man*frau dann noch liest, dass bereits im Juni weltweit sämtliche Hitzerekorde gebrochen wurden und auch die Meere viel zu warm sind... versteh ich immer weniger, wieso manche immer noch glauben, wir hätten keinen Klimawandel.