Seit Montag sind die neuen Nachbarn in da house, und die haben eine große weiße Hündin namens Sakura. Wir beschlossen, den sonnigen Tag zu nutzen und eine gegenseitige Vorstellung bzw ein Sich-Bekannt-Machen der Herr- und Damenschaften zu ermöglichen. Auf neutralem Gelände, vor dem nachbarlichen bzw. meinem Tulpentor.
Senhor Sancho führte sich bei noch geschlossenem Tor wenig gastfreundlich auf: wüstes Gebelle, gesträubtes Fell und Geknurre à la "alles meins hier, geh weg, ich bin der King".
Madame Sakura kam gemächlichen Schrittes durchs nachbarliche Gartentor gewandelt; ich möchte fast sagen, mit königlichem Gang. Würdigte den Senhor eines kurzen Seitenblicks, markierte an SEINEM Oleander und zeigte ansonsten wenig Interesse an seinem hysterischen Gebaren. Beschnüffeln ließ sie sich, zeigte sich aber nicht so enthusiastisch, wie Seine Hoheit das wohl erwartet oder erhofft hatte.
Der Senhor flüchtete daher durchs Tulpentor zu Frauchen.
Ich möchte nicht direkt sagen "mit eingezogenem Schwanz", aber jedenfalls keineswegs mehr so aufmüpfig wie anfangs.
Die Königin zog sich wieder in ihr Reich zurück, der Senhor stürmte sofort hinaus und markierte die beiden Stellen, an denen sie gepinkelt hatte. Danach ging er in Richtung des Gemüsegartens meiner Vermieter auf Erkundung. Nicht sehr lange, und er kehrte beinahe mustergültg auf Zuruf wieder ins heimische Gelände auf der Casa Leone.
Wir haben jetzt beschlossen, in den nächsten Tagen weitere Versuche einer friedlichen Zusammenkunft zu wagen.
Danach dann wieder dieser Blick voller Unschuld: