Samstag, 17. Juni 2023

Senhor Sancho übt sich als Bademeister. Tag 39/Teil 2

Der Nachbar, der heute Wasserrecht hat, braucht's anscheinend nicht.  Oder er holt sich's erst später. Für mich jedenfalls sehr erfreulich, denn damit läuft in mein Becken jetzt frisches Quellwasser - hoffentlich ohne Froschlaich. 


Senhor Sancho zeigt sich weiterhin unerschrocken: Er geht problemlos ins für ihn mittlerweile fast bauchhohe Wasser und scheut auch nicht vom herabfallenden Wasserstrahl aus dem "Löwenkopf" zurück. Seine Hoheit ist sehr tapfer. Oder ein Wasserhund.

Senhor Sancho übt sich als Bademeister. Tag 39/Teil 1

Dass Seine Hoheit keine große Angst vor Wasser hat, bewies er ja schon am ersten Tag in der Casa Leone. Er stürzte sich todesmutig nur wenige Stunden nach seiner Ankunft in die Fluten, um sein neues Frauchen bzw. die Verwalterin seines Futternapfs und Hüterin des hündischen Nachtlagers zu retten, als diese ein bisschen schwimmen ging. 

Danach mutierte das Schwimmbecken allerdings recht schnell zum Froschparadies 🐸, damit konnten sich weder Frauchen noch Senhor Sancho so richtig anfreunden. Als das Wasser jedoch abgelassen und alle froschigen Überreste sowie Algen entfernt waren, inspizierte der Senhor das nunmehr leere Becken voller Wissbegier. Vor allem der Abfluss am Boden hatte es ihm angetan: Wohin dieses Loch wohl führen möchte??

Leider musste der Einbau der Filteranlage verschoben werden. Weil Frauchen es jedoch ohne Pool nicht mehr aushält - heiße Sommertage sind angebrochen! -, wird das Becken ab heute langsam neu befüllt. Selbstverständlich unter Aufsicht seiner Hoheit, der absolut keine Bedenken hatte, im bereits knöchelhohen Wasser herumzuspringen, genauestens den Wasserzulauf per Schlauch zu untersuchen und sogar so clever zu sein, den Durst am Wasserschlauch zu stillen anstatt am bereits eingelaufenen Wasser. Frisches Wasser schmeckt auch Senhor Sancho besser als bereits (seit einer Stunde!) stehendes...


Mal schauen, wie der Senhor sich morgen anstellt, wenn Quellwasser aus dem "Löwenkopf" zufließt (wir haben erst ab Sonntag Wasserrecht an der gemeinschaftlichen Quelle). Man darf gespannt sein, ob er dann immer noch so cool bleibt, wenn das Wasser von oben kommt und nicht aus dem am Boden liegenden Gartenschlauch.


Wünschen würd ich's Seiner Hoheit, denn was gibt's wohl Erfrischenderes als an superheißen Tagen ins kühle Wasser zu gehen...



Mittwoch, 14. Juni 2023

MEO - a never ending Telefonstory.

Ich gehöre ja zu den anscheinend wenigen Residenten in Portugal, die mit MEO (das ist der ehemalige Anbieter PTelecom) im Grunde zufrieden sind.
Konnte und kann mich nicht beschweren, wenn wieder mal eine avária wegen Regen, Gewitter, Sturm oder schlicht Stromausfall vorliegt, sind die Jungs von der Technik meist innerhalb von 48 Stunden nach dem obligatorischen Anruf vor Ort. Entweder unten in Monchique am "central" oder eben bei mir oben am Haus.
Gestörtes Festnetztelefon krieg ich meist sogar nicht einmal mit, außer meine liebe Freundin Bille kommt wieder mal nicht durch... und beschwert sich dann via WhatsApp, dass mein Telefon offensichtlich gestört ist. Fast alle anderen Gespräche macht man ja heutzutage eher via Mobiltelefon und da, so es kein nationales Gespräch ist, über WhatsApp oder Messenger.

Heute hatte es mir irgendwie gereicht. Gestern hatte Bille mich nicht erreicht und nachdem das jetzt innerhalb weniger Monate zum wiederholten Mal passiert war, riss mir der Geduldsfaden, In einer meiner Gruppen hatte jemand vom relativ neuen Anbieter "WOO" geschwärmt (der zu NOS gehört). Ein Blick auf deren Website zeigte: Die haben seeeehr interessante Pakete im Angebot. Unter anderen eben wirklich "nur" Internet und Mobiltelefon, weil ich - siehe oben - nicht lebensnotwendigerweise ein Festnetztelefon benötige. Und 1001 TV-Sender brauch ich auch nicht - genau das bieten aber die "großen", also MEO/NOS/Vodafone gerne und immer im Paket an. 

Ich also erst mal bei MEO angerufen, um zu erkunden, wie lange meine Verträge noch laufen. Halleluja: Zumindest der Handyvertrag war sofort kündbar. Kleine Konferenz mit Claudio von der Facebook-Gruppe "Leben in Portugal" ergab: Tarif bei WOO mit 4GB statt nur 2GB und mehr Minuten und SMS/MMS kostete doch tatsächlich knapp 7 Euro weniger als ich jetzt bei MEO  bezahle. Klar, dass ich da sehr heftig übers Wechseln nachdenke. Nummer kann man mitnehmen, ist also auch ok. Kriegt man sogar noch extra GB gutgeschrieben.

Zweiter Anruf bei MEO, um den Vertrag fürs Handy zu kündigen. Sofort durchgekommen, auch entsprechend weiter verbunden worden. Ich hatte nämlich erst eine Brasilianerin dran, und man möge mir verzeihen: Aber ich versteh die einfach nicht. Und bevor ich bei einer Vertragsangelegenheit Unsinn baue... lieber nen Englisch sprechenden Agenten. Kaum hörte der gute Mann, dass ich kündigen wollte, wurde er aktiv... Sehr aktiv. 

Jetzt hab ich 5 GB, 3.500 Minuten Gesprächszeit (muss nur noch Leute finden, denen ich künftig ein Ohr abkaue!) und 3.500 SMS/MMS (ich werde also künftig nicht mehr whatsappen, sondern wieder simsen). Das Ganze für 24 Monate und 9,99 Euro. Geht doch.
Bestätigung ist schon per Mail angekommen.

Am Ende des Gesprächs fragte ich den netten und so kooperativen Herrn noch, ob er mich mit der Technikabteilung verbinden könne: Wir hatten gestern kurzen Stromausfall und das Festnetztelefon zeigte sich wieder mal tot. Ging problemlos. Ich wünschte dem Herrn noch eine schöne Woche und viel Spaß bei den Festivitäten zu den Santos Populares. 

Dem Technikkollegen schilderte ich mein Leid in düsteren Farben. Auch erwähnte ich, dass dies jetzt das zweite Mal innerhalb von knapp 3 Wochen sei und dass die Geschwindigkeit beim Speedtest (den ich nebenher durchgeführt hatte) doch eher unter aller Sau... Er stimmte mir zu und versprach, dass spätestens morgen ein Techniker sich der Sache annehmen würde. Und ob ich damit einverstanden sei, dass man mir einen Monat Telefon/Internetgebühren gutschreibt, wegen der Unannehmlichkeiten.  

Da sag ich natürlich nicht nein. Und bin jetzt weiterhin Kunde von MEO.

Foto ist ein Symbolbild:
Einer meiner unzähligen freundlichen MEO-Techniker
hoch oben auf der Leiter - damals in Azóia.
 

Dienstag, 13. Juni 2023

Senhor Sancho geht aus. Tag 35 und 36.

Große Aufregung bei Seiner Hoheit. Schon morgens schnallte Frauchen ihm das Brustgeschirr um. "Zum Drangewöhnen". Kurz vor 12 - und glücklicherweise NACHDEM Senhor Sancho zu Mittag gespeist hatte - ging's ins Auto. 

Madame Bela wollte mit, durfte einsteigen, wurde aber hinterhältigerweise nach der Durchfahrt durchs Tor wieder aus dem Auto und in den Hof gebeten. Denn die Aufgabenverteilung ist derzeit glasklar: Der Senhor ist ein unsicherer Kandidat, was das ordentlich Daheimbleiben und Aufs-Haus-Aufpassen anbelangt; Madame Bela hat das hingegen voll drauf, außerdem dachte sie sich: "Endlich mal Ruhe vor dem hin und wieder anstrengenden Hausgenossen und bestimmt bringt Frauchen was Tolles mit!"

Senhor Sancho musste zunächst das Auto bewachen, während Frauchen den Intermarché besuchte, um hoffentlich Knabberzeugs für Seine Hoheit zu erstehen. "Hat geklappt", fand der Senhor schnell heraus, als die Einkäufe in Nasennähe eingeladen wurden. Dann ging's den Berg runter in ein Lokal, wo zunächst Verweilen samt Knabberknochen im Auto angesagt war. 

Glücklicherweise jedoch war Frauchen mit zwei liebenswerten Menschen zum Essen verabredet, die darauf bestanden, Senhor Sancho persönlich kennenzulernen und an bzw. unter den Tisch zu bitten. Im "Pimenta Rosa" sind Hunde auf der Terrasse erlaubt, man serviert ihnen sogar sofort eine Schale Wasser.
Noch - so stellte Seine Hoheit umgehend fest - waren keine leckeren Schmankerln auf dem Tisch, er konnte sich also beruhigt zu Frauchens Füßen niederlassen und erkunden, was in der Nähe anknabbernswert wäre. Ein Kabel wurde ihm entzogen, dafür gab's den Kauknochen, an dem er wenig lustvoll ein bisschen herumnagte. 

Ein paar Minuten später jedoch erreichten verführerische Düfte Senhor Sanchos Nase: Das Essen für Frauchen und die beiden Mitmenschen wurde serviert.
Seine Hoheit tat zu Kund' und Wissen, dass er anwesend sei und forderte dringendst den ihm zustehenden Anteil ein. Zu seinem Leidwesen wurde ihm das verwehrt, also legte er sich gottergeben wieder hin.  Doch etwa 20 Minuten zeigte der Himmel ein Einsehen: Plötzlich fiel kleines Stückchen ausgesprochen leckeres Osso Bucco zu Boden und praktisch direkt in Senhor Sanchos Schnauze. Und es wurde ihm versprochen, dass der Rest eingepackt und spätestens am nächsten Mittag für Seine Hoheit persönlich von Frauchen angerichtet würde. So, findet Senhor Sancho, lässt es sich leben. Und Vorfreude soll ja die schönste Freude sein. 

Senhor Sanchos Fazit: In Restaurants brav unterm Tisch liegen lohnt sich ganz entschieden. 

Das Mittagsmahl am heutigen Tag 36 war ein Fest: Reis und Soße und Fleischreste und Trockenfutter. Madame Bela war ebenfalls ausgesprochen erfreut. Außerdem stellten die beiden hündischen Nasen schnell fest: Es scheinen noch zwei Knochenstücke übrig zu sein, die dann wohl das morgige Menü aufpeppen. 

Danke nochmals an Ralf und Kieth für ein ausgesprochen vergnügliches Mittagsmahl mit tollem Blick über die Serra und guten Gesprächen. Gerne und immer wieder.