Montag, 21. Juli 2014

Hundehelfer. Hundehelfer?

Wieder ein Zweithund? Warum nicht?!
So langsam scheint mir die Zeit gekommen, wieder einen zweiten Hund ins Haus zu holen: als Gefährte für Jenny - und natürlich auch für mich, weil zwei Vierbeiner sind schon was Schönes.
Garten bzw. Gelände ist nun wahrlich groß genug.

Im neuen Haus, in der Casa Leone, haben wir uns mittlerweile gut eingelebt. Haben uns dafür Zeit gelassen. Nehmen uns immer wieder die Zeit, um zu genießen, welch kleines Paradies ich hier gefunden habe. Sogar der bei mir leider unumgängliche "Umzug" innerhalb des Hauses im ersten Jahr ist problemlos mit schweizer Hilfe (märzi vielmals) gut über die Bühne gegangen. Muss bei mir ja immer sein, weil ich nach ein paar Monaten entdecke, dass Zimmertausch besser ist als die "Erstfassung". In diesem Fall: dass das Arbeitszimmer doch vernünftigerweise woanders...
Die Handwerker sind alle "durch" - Dach im vergangenen Sommer, jetzt eben - siehe unten - das Schwimmbecken. Und nachdem Madame nicht mal mehr Vermieter und Zé Branco verbellt, auch mit Gärtner und Gärtners Frau sowie den Schweizer Nachbarn bestens auskommt, dacht ich mir: Jetzt geh ichs mal an!

Klar ist: Es wird ein Hund ausm Tierheim (oder direkt via Ana Silva, unserer Tierärztin hier in Monchique). Möglichst ein Welpe. Aber kein ganz kleines "Baby" mehr, sondern im Alter etwa ab drei, vier Monaten.
Klar ist ebenfalls: Es wird kein Riesentier, sondern eher kniehoch (Riesentier hab ich ja nun schon).

Die Suche - und der "Fund"
Also hab ich wieder mal ein paar Hunde-Rettungsblogs gelesen. Dabei stieß ich auf einer bereits bekannten Seite auf einen gaaaanz Süßen, der sofort mein Herz eroberte.
Foto stell ich nicht ein, will ja nicht gegen Copyright verstoßen... selbst wenns mittlerweile auf FB zu finden ist.

Normalerweise würd ich mir ja sagen: "Du spinnst. Musst ihn doch vorher in natura ansehen." Wäre in diesem Fall schlecht möglich gewesen, weil sich der Kleine etwa 90 Kilometer nördlich von Lissabon befindet. So eben mal gut 600 km nur zum Schauen... naja...

So ganz doof und hunde-unerfahren bin ich ja nicht, und ich dacht: Warum nicht? Man kann sich auch so in einen Hund verlieben.Das geht all jenen ebenfalls so, die einen spanischen oder portugiesischen Hund adoptieren, dabei aber in D, A oder CH leben und ihn sich per Flugpate einfliegen lassen (müssen). Die kennen ihren Vierbeiner vorher auch nicht unbedingt persönlich.
Die Finderin/Betreuerin war als gute "Hundefrau" bekannt, schien mir sehr am Wohl der Tiere interessiert und fliegt selbst oder via Flugpaten ständig Fundhunde mit oft schlimmen Schicksal nach D, A oder CH aus.

Die Anfrage ...
Ich hab also eine Mail geschrieben und mich um den Hund "beworben". Wurde doch auf der Seite deutlichst geschrieben: "Kann so adoptiert werden, falls jemand möchte."
Ich mochte.

Hab mich artig vorgestellt, obwohl man sich so rein namensmäßig aus den Portugalforen "kennt". Dennoch - nachdem man sich nie persönlich getroffen hat - hab ich die Dame gesiezt und offen über meine "Hundeverhältnisse" etc. gesprochen. Und zwei Fotos von Jenny beigefügt.

... und die Antwort
Als ich dann allerdings die Reaktion lesen durfte, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Es hieß da:
Man kenne Jenny von Fotos und ebenfalls Gio und seine Geschichte. Innerhalb Portugals würde man nur noch an gute Freunde vermitteln, und außerdem gäb's ja an der Algarve genügend Tierheime, in denen auch tolle Hunde seien.
Gruss S.

Das wars. Kurz abgebügelt, nennt man sowas.
In der Anrede wurde noch extra mein "Forumsname" erwähnt. Wohl als zarter Hinweis, interpretiere ich jetzt mal hinein, dass man genau wisse, wer ich sei. Wobei ich da kein Geheimnis daraus gemacht hab.

Hundevermittlung nur ins Ausland?
Oooookay.
Dass es an der Algarve viele hilfsbedürftige Hunde gibt, weiß ich. Bin ja nicht blöde. Und es kostet mich maximal drei Anrufe, dann hätt ich hier den Hof voller Hunde. Völlig problemlos.
Nun bin ich aber erst am Anfang meiner Suche... und hatte mich auf den ersten Blick verliebt.
Soll's ja geben.
  • Ich dachte bisher allerdings, jedem Tierschützer sei daran gelegen, schnell einen guten Platz für die oft misshandelten Hunde zu bekommen. 
  • Ich dachte außerdem, es sei besser, wenn man bei einer Adoption im Lande dem Welpen einen stressigen Flug ersparen kann. Sogar die Box hätte ich schon gehabt für die Strecke im Auto Monchique - hinter Lissabon - Monchique.
  • Und ich war der Ansicht, die mir glücklicherweise mehrere Leute (auch im Tierschutz tätige) bestätigt haben, dass ein Hund es bei mir gut hat: großer Garten, Frauchen zuhause arbeitend, also ständig verfügbar; nur mal zum Einkaufen (Leckerlis!) und hin und wieder zum Essengehen weg (aber dann gibt's natürlich was extra zum "Trost", wenn Frauchen wieder heimkommt.)
Ich hätte - ganz klar - einen Schutzvertrag unterschrieben.
Natürlich hätte ich auch gelöhnt - Schutzgebühr, Spende, Tierarzt etc.
Mit Sicherheit hätte ich mich verpflichtet, den Kleinen im passenden Alter kastrieren zu lassen.

Das sind Selbstverständlichkeiten.

Tieradoption "nach Nase"
Aber all das ist dieser Tierhelferin wohl unwichtig. Selbst wenn sie schreibt: "Ich brauch Hilfe, in jeglicher Form..." Selbst wenn Tierheime in ihrer näheren Umgebung überquellen, selbst wenn - wie sie offen schreibt - geklaute Hunde angeboten werden. Und der Süße so ein geklauter ist.
Manche Hilfsangebote sind anscheinend unerwünscht.

Denn es geht da - so scheint es - um persönliche Animositäten. Allein basierend auf einem virtuellen Austausch in einem Portugalforum. Von daher traut man mir aus irgendwelchen Gründen nicht übern Weg; schiebt mir vielleicht sogar eine "Schuld" an Gios Schicksal zu.
Wie gesagt: "Im richtigen Leben" hat man sich nie kennengelernt.

Ich bin - das gebe ich zu - mehr als enttäuscht; ich habe keinerlei Erklärung für solch ein Verhalten.
Meine Freunde, gerade die mit eigenen Hunden und Katzen, die in Tierheimen aushelfen oder selber Flugpaten sind, verstehen es ebenfalls nicht.
Mir ist klar, dass man nichts machen kann, wenn jemand so tickt.

Man darf sich allerdings fragen, ob persönliche Ressentiments (vor allem, wenn sie nur auf einem virtuellen "Kennen" basieren) so weit gehen sollten, dass man einem kleinen Hund einen guten Platz vorenthält und ihn lieber ausfliegt.

Wasser drin...

Leider war unsere externe Hausquelle gestern nicht in der Lage (pöser Nachbar ohne sonntägliches Wasserrecht bzw. oben direkt an der Quelle was verstopft), den Pool zu füllen. War mir einerseits wegen schönstem Badewetter unlieb, wär gerne reingehüppt.
Andererseits gibt's ja auch die "normale" Wasserleitung...
Nachteil: Es dauert e bissle länger - also nix mit sonntäglichem Bade. Vorteil: Wasser ist sauberst ohne Sedimente, weils ausm Hahn kommt.Und nun hier - taadaaaaa:
ca. 15 Uhr:Man köööönnte schon Kneippsches Wassertreten veranstalten.
ca. 20 Uhr: Die vorletzte Stufe ist erreicht - der Eisbär zeigt schon Temperatur an: 18 Grad... brrr...
gegen 21 Uhr: voll. Schööööön!!
 Madame hat ihr Trinkbecken wieder. 
 Hat's allerdings noch nicht im Griff, dass der Schwanz nass wird, wenn man nicht aufpasst.
Tja.

Sonntag, 20. Juli 2014

Alles neu macht der... Juli.

Nicht der Mai. Nachdem ich in diesem Jahr schon zweimal (nach der "Winterreinigung" m März) das Wasser im Becken komplett ablassen musste, weil die Algen meinten, sie könnten ein gar lustig Leben führen und sich vermehren wie die - öh, Algen, weil so schnell und zahlreich sind nicht mal Karnickel, wurde beschlossen: Da muss was passieren. So gehts nicht weiter.

1. Idee: "Da gibt es doch so nen Spezialanstrich, der angeblich gegen Algen hilft."
Okay: Mal bei S. angerufen, ob er willens wäre, sich das mal anzuschauen. War er. Kam er also zwei Tage später und:
2. Idee: "Anstrich nutzt nix. Haben Sie in zwei, drei Jahren dasselbe wieder. Ich schlage vor: Fliesen. Oder Fiberglas, aber das müssen Sie auch alle paar Jahre nachschleifen lassen!"
Kostenvoranschlag: ööhm - ziemlich viel für die Arbeit, Fliesen und Spachtelmasse und Zement und Fugenmaterial natürlich extra. Bissel teuer für mich als Nur-Mieterin.
Wir erinnern uns: In anderen Häusern in Portugal hab ich Investitionen auch in größerer Höhe nicht gescheut, aber Frau wird ja aus Schaden klug...

3. (Zwischen)Idee: Hausvermieter ruft an und meint: "Wir übernehmen die Materialkosten und Sie den Lohn, aber was halten Sie davon, da noch andere Angebote...?"
Gesagt, getan.

 4. Idee: Kontaktaufnahme mit dem Mann, der bei allen Damen leichte Sabbergelüste hervorruft. Sieht er doch wunderschön aus. Man bzw. frau erinnere sich an diese Werbung



Den Namen unseres Schönen muss ich leider geheim halten, der darf nur für uns hier in Monchique tätig werden. Aber unser Schöner hat längere Locken als der Schöne im Video.
Anruf bzw. sms ergibt: Kommt unser schöner Maurer sowieso in ein paar Wochen in die Nähe, schaut dann vorbei und sagt mir, was er verlangt. Erst in ein paar Wochen? Seufz. Nun haben wirs grad mal richtig warm und sommerlich... aber gut.
Freundinnen planen bereits vor und melden sich bis aus Lagos an, um zuuuufällig auf der oberen Wiese zu sitzen, wenn der schöne Maurer anfängt zu arbeiten. Ich überlege, ob ich zu diesem Weiber-Event Eintrittskarten verkaufe.

5. Idee: Hausvermieter rufen wieder an und sagen: Sie hätten da die Idee, dass Zé Branco...

Das ist ein ganz lieber älterer Portugiese, der schon wahre Ewigkeiten für meine Vermieter arbeitet. Meist in deren horta, weil wenn einer hier in der Gegend ein grünes Händchen hat, ists Zé Branco. Wissen alle, anerkennen alle, und jeder, der hier aufs Gelände kommt, schaut voller Bewunderung auf den Gemüsegarten. Und wenn ich dann auf Nachfrage erzähle, wer das gemacht hat, heben die Portugiesen anerkennend die Augenbrauen. Nebenher ist er auch erfolgreicher und vom Presidente da Câmara, unserem Rui André, ausgezeichneter Jäger. Aber das ist eine andere Geschichte...

Klar also: Zé Branco hat den Auftrag. Die Kosten waren mehr als okay (und deshalb übernehme ich sie auch gernstens) und er konnte in der Folgewoche schon anfangen.
Ich also am SO das Wasser abgelassen. Gärtner gebeten, mit seinem Spezial-Super-Hochdruck-Reiniger am MO vorbeizukommen und den Algen soweit wie möglich unter Zuhilfenahme von Spezialmitteln (Lixivia etc.pp.) den Garaus zu machen.
Dann musste das Ganze gut trocknen. Und am DO fing Zé Branco dann an:

 Falls sich jemand über den Sonnenschirm IM Pool wundert:
Ab mittags knallt die Sonne drauf und Zé Branco ist 70...
 Sieht irgendwie witzig aus, der Schirm im Becken. War aber sehr effektiv!
 
 
 Die Umrandungs-Endstück-Fliesen:
Zé Branco wirkt im Schatten des Schirms. Immer bestens mit Getränken - WASSER! - versorgt.
 Freitag war die erste Wand und ein Teil des Bodens fertig.
 Detailaufnahme:
 Samstag wurde ebenfalls geschafft: Alle "glatten" Wände sind fertig.
 
 "Fitzelisch" war die Treppe.
 Denn da trat nach einer Woche immer noch Wasser aus der Wand.
 Dann macht man eben erst den Boden.
 Dienstag: Treppe:
Die Idee meiner Vermieterin, damit es noch schöner aussieht:
die Stufen blau absetzen und kleine Glasperlen in den Fugen

  
 Fertig!
Nur noch ein Mini-Detail: die kleine rote Amphore als "Signatur" des Meisters.
  Zé Branco musste natürlich nach Fertigstellung aufs Foto:
 Und dann kam Madame zur Bauabnahme:
"Endlich mal kann ich auf den Boden. Komm ich ja sonst nie hin."
  "Okay - können wir lassen. Gute Arbeit!"
 Heute morgen noch - nach 2 Tagen Wartezeit - sauber ausspritzen.
Und nu läuft das Wasser ein...

Muito obrigada pelas suas obras, Zé Branco!!