26.8.2006
muss ich doch wieder mal ein wunderschönes erlebnis schildern, das mir so richtig klar macht, wie sehr ich P lieb gewonnen habe. warum ich das land so mag, wie es ist, mit allen positiven und negativen seiten. wobei das natürlich ne positive geschichte ist.
mit meinem neffen bastian waren wir zu besuch an der lagune (lagoa sto. andre) - erstens freunde samt töchterleins besuchen, und zweitens, weil doris schon erzählt hatte, dass in der nähe ein ganz außergewöhnliches fado-ereignis stattfinden sollte. in s. francisco da serra nämlich gibt es einen - naja, wie soll mans nennen? - fado-verein. und die haben statt daheim im trauten kreis ("in der garage") diesmal einen fado-nachmittag mitten in der pampa veranstaltet. mitbringen sollte man jeweils was zu trinken, für essen sei gesorgt.
wir also am sonntag mittag los: abgeholt wurden wir von sibylle und hermann im wohnmobil (tres chic und tres comfortable!), doris fuhr als tourguide bei antonio mit, der wusste, wo's hingeht. (hahaha). lange kurverei auf staubigen straßen durch wald und feld, wiese und acker. dann endlich ein hügel mit steil hinan führendem schotterweg. beschluss der wohnmobil-inhaber: da fahren wir nicht rauf, da steigen wir doch lieber in den jeep von antonio um - ein weiser entschluss, wie sich während des straßenverlaufs herausstellte....
oben engekommen: die ruine einer ehemaligen kirche ermida da sra. do livramento
tische waren aufgebaut, sardinen dufteten verführerisch vom grill, eine riesenschüssel salat und eine suppe so à la sopa da pedra standen auf dem tisch - und rundherum etliche portugiesen, die voller vorfreude schnabulierten, was das zeug hielt.
Kaum war der "hauptgang" vorbei, kamen hausgemachte käse auf den tisch, melonen, birnen – und torten satt.
ein herrlicher rundblick vom hügel aus tat ein übriges, um den nachmittag perfekt zu machen.
fado no campo - langsam geht mans an...
schließlich sind wir im alentejo! erst ein schwätzchen untern männern
auch die damen waren eifrig am essen und diskutieren:
die drei grazien waren ebenfalls anwesend
es tut sich was!
dann endlich: der erste packt die gitarre aus - paulo parreira
der zweite kommt dazu: carlos silva
und nun sind die musikanten vollzählig: antonio parreira als zweiter mann an der portugiesischen gitarre (der vater von paulo):
der erste fadosänger: fernando
das interessierte publikum (vorne sibylle und hermann)
das konzert
es war eine wunderschöne stimmung. viele sänger - hier vorne chico - saßen lauschend vor ihrem auftritt im publikum
nach der pause zogen die musikanten um: es war zu sonnig und vor allem zu viele wespen vor dem alten gemäuer (kein wunder - die übrig gebliebenen sardinen zogen ganze wespenschwärme an!). aber unter bäumen im schatten lässt sichs ebenfalls bestens musizieren:
nicht nur die alten sungen, sondern auch die jungen:
und chica freut sich des lebens und des fados. danke nochmals an doris und ingolfen, die uns einen unvergesslichen nachmittag in portugal beschert haben (und die auch das copyright für die fotos haben, weil meine kamera hatte beschlossen, lieber fado zu hören und nicht zu arbeiten - mistding!)