Sonntag, 23. Oktober 2011

Das 15. Mal...

... steht ein Umzug an. Der fünfzehnte in meinem Leben.
Ich hab ein neues, wunderschönes Haus gefunden - nicht mehr am Meer, aber in den Bergen. Trotzdem unweit zum Atlantik, denn hier in Portugal ist man ja nirgends wirklich weit weg vom Ozean. Spätestens am 15. November wohn ich also hier:


Hundeparadies:
knapp 3 Hektar - nicht "nur" Garten, sondern "terreno" mit Kastanienbäumen und Korkeichen. Und Gartenteich:
Für Frauchen und liebe Gäste ist ebenfalls gesorgt:
Fürs leibliche Wohl kann man sich hier verlustieren:
Und natürlich gibt es ein Gästezimmer...


5.11.2012 - Entpuppungen
Kaum zu glauben, aber leider wahr: 
Es zeigt sich, dass mein Noch-Hausherr im Grunde leider kein netter ist.Hab ich mich also fünfeinhalb Jahre lang geirrt. Rein menschlich gesehen ist das schon eine ziemliche Enttäuschung!

Die gesamte Situation hier mutiert immer mehr zum Kindergarten à la "mein Schäufelchen, dein Schäufelchen". 
Okay: Ich kann nachvollziehen, dass er "not amused" ist, dass seine Mieterin auszieht, und das auch noch so schnell. Immerhin hab ich treudoof ne Menge investiert und verbessert im Haus. Das ist mir eine Selbstverständlichkeit gewesen, war auch IMMER mit ihm abgesprochen.Mit der Aussage seinerseits: Wenn ich ausziehe und er das Haus verkauft, krieg ich die Kohle wieder...
Der erste Schock über meine Kündigung sollte ja nun vorbei sein. So langsam, dachte ich, könnte man wieder auf Normallevel in Sachen Umgang miteinander zurückkehren.
Aber nein.Ich muss mir sagen lassen: Der Umbau der Casinhota (auf meine Kosten!) sei ja ein Gewinn für mich gewesen, denn ich hätte ja nun 25 qm mehr "Wohnfläche" und dafür könnt er ja im Grunde mehr Miete verlangen und nur weil er soooo großzügig ist, hätt er das nicht getan blablabla - das ist schon ein Hammer. Das meint er wirklich ernst. Genauso wie das Holzdeck hinten im Garten: Da seien ja auch 12 qm mehr gewesen, die ich hätte nutzen können (vorher stand da so ein Riesengras-Puschel), und da hätte er mir ja auch nicht mehr Miete abgefordert.
Irgendwie verkehrte Welt.
Dass es seit Jahren (und immer wieder moniert!) IM Haus regnet? Irrelevant.Dass das Dach nicht "richtig" repariert, sondern mit tela und Silikon (!) geflickt wird? Egal. Da muss ich durch. Schließlich zahle ich ja auch, so meinte er wörtlich Anfang September, keine sehr hohe Miete. Oops - ich find 750€ für ein undichtes Haus schon ziemlich viel. Aber das seh ich falsch, weil ich hab ja diesen tollen Blick und den großen Garten (den übrigens auch ich hab mehr oder weniger anlegen lassen). Dass ich das Bad renoviert hab? Meine Sache, das ist keine Verbesserung des Hauses.Dass ich den recuperador einbauen ließ? Okay - ist eine Verbesserung, aber das Ding ist ja schon den jetzt zweiten Winter drin und deshalb: Preisabschlag. Da zahlt er nicht den "Neupreis".Und so weiter und so fort. Kindergarten ist intellektuelle Hochschule dagegen.Ich find es einfach nur schade, dass er sich als kleinlicher, geiziger Typ entpuppt.Freund? Keine Spur.
Okay: Manche werden sagen "das ist doch immer so bei Vermietern". Oder "wenn es um Geld geht, hört so manche Freundschaft auf". Stimmt ja alles. Weiß ich ja alles. Dennoch: Ich hätte niiiiie gedacht...
Glücklicherweise ist Jens seit gestern Nacht wieder in Portugal und wir werden am Montag telefonieren und - so hoffe ich! - dann geht der Umzug früher über die Bühne.Jeder Tag mehr ist im Grunde Quälerei. Dass ich sowas mal sag von meinem geliebten Hexenhaus am Cabo...

Sind sie nicht alle irgendwie...? 
Ich bin in Deutschland insgesamt in knapp 30 Jahren ebenfalls etliche Male umgezogen (12x) - auch jobbedingt. Das hatte immerhin den Vorteil, dass so mancher Umzug komplett bezahlt wurde... Man muss nicht glauben, dass deutsche Vermieter da anders ticken.
Ich hatte in all den Jahren genau einen einzigen (!), der wirklich fair war.
Alle anderen:
Kaution ja nicht zurückzahlen, auf Dingen bestehen (wie etwa Ausführung der Malerarbeiten durch einen Fachbetrieb, was eindeutig verboten ist. Es reicht nämlich die "sachgerechte Ausführung" - und das kann sogar ich, auf jeden Fall aber meine handwerksbegabte Schwester!), um ja kein Bargeld raustun zu müssen.Da überlegst du dir auch in Deutschland: Lohnt es sich, nen Anwalt zu nehmen und vor Gericht zu ziehen - oder willst du in Frieden leben?Mein jetziger Vermieter ist imho einfach sauer, dass ich ihm zuvorgekommen bin.
Er hat mir selbst gesagt und geschrieben: Er wollte das Haus schon länger verkaufen, hatte aber nicht den Mut (hahaha) mir das zu sagen.Nun hab ich ihm die Entscheidung sozusagen abgenommen - und das stinkt ihm.
Da isser dann Tuga, weil das geht gaaaar nicht, dass Frauen besser und schneller entscheiden als Männer.Er hatte sogar die glorreiche Idee: Miete für 1 Jahr runter (wobei er nicht sagte um wie viel) und dann dürft ich gerne im nächsten November ausziehen.Ich wollte im Grunde auch in das neue Haus im Monchique erst im März/April 2012. Bloß sagte der Vermieter verständlicherweise: "Naja - freihalten tu ichs Ihnen nicht. Wenns noch da ist, haben Sie glück. wenn nicht... Außer Sie zahlen Miete..." Und das war mir denn doch e bissle viel: halbes Jahr doppelt Miete zahlen.
Da hab ich dann spontan entschieden: dann lieber schnell.
Auch da wollt ich fair sein, dem Vermieter gegenüber, und die vereinbarte Kündigungsfrist von 60 Tagen einhalten. Also im Januar, und so lange wärs mir auch freigehalten worden.Nur meinte der Herr dann: wenn dann schnellstens.
Tja - und nu isses schnellstens.
Hat er vielleicht auch gedacht: Das macht sie nie.
Tja Nr. 2: Pech gehabt. Wenn man nen guten Umzugsmann an der Hand hat (und Freunde, die vor Ort helfen - danke an Doris), geht so was blitzeschnelle über die Bühne.

1.12.2011 - Was wirklich geschah
Mir ist es ein Rätsel, wie jemand so bösartig sein kann, die Sorge und Trauer um den Verlust eines geliebten Hundes für persönliche Rachefeldzüge zu missbrauchen.
Das zeigt aber leider, wie schräg manche Leute ticken, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es gerne hätten.
Klar - man kann manches sicher von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachten.
Aber ich bin gewiss niemals heulend vor irgendjemands Haus gestanden, schluchzend, dass ich kein Geld mehr für Essen hätte - um mir damit die finanzielle Ablösung eines angeblich kaputten Kamineinsatzes zu erschleichen. Das behauptet er jetzt - in Kommentaren im Blog, bei gemeinsamen Bekannten. Er beschimpft mich als Lügnerin, als Betrügerin. Toll.
Wir hatten uns am 19.Oktober 2011 "ordentlich" verabredet und mittags getroffen, um zu besprechen, welche der (mündlich durch ihn gestatteten, weil ich hab nämlich Vertrauen gehabt) Umbauarbeiten und Investitionen als "Verbesserung" des Hauses gelten - und welche nicht.
Dabei wurde mir dann eröffnet:
Das neue Badezimmer, die endlich gut gangbare Treppe auf die Galerie im Wohnzimmer (vorher war das eher ne Hühnerleiter) - keine Verbesserung.
Der Umbau des verrotteten Gartenhauses zu einem Freisitz - keine Verbesserung.
Im Gegenteil: Ich hätte 25 qm mehr Wohnfläche gehabt, und für die hätte ich "eigentlich" auch mehr Miete zahlen müssen. Ich hatte das für einen Scherz gehalten. Musste aber nun lernen: War keiner.
Neue Poolleiter, weil die alte eher Dekoration als stabil war: okay, das wurde anerkannt.
Der "recuperador" eben auch, das wäre ebenfalls eine "Verbesserung des Hauses". Aber der sei ja nicht mehr neu, sondern knapp zwei Winter gebraucht - und deshalb: Wert nur noch 500€. Wurden auch am selben Tag überwiesen (was man jetzt bereut, und weswegen man sich jetzt die Story ausgedacht hat, ich hätte mir dieses Geld "erweint"). Gekostet hatte das Ding übrigens ca. 650€ (runtergesetzt von knapp 1300€) plus Einbau ca. 500€.
Das Malern des Hauses außen, denn zwei Jahre nach meinem Einzug sah das ehemalige Weiß (wie immer nach einem Winter in Portugal) ziemlich schäbig aus: meine Sache.
Dass Hausanstrich außen Vermieter- und nicht Mietersache ist, und dass man das in Portugal im Grunde alle zwei, drei Jahre machen muss: ok, zugestanden.
ABER: Ich hätte das ja nur machen lassen, weil ich das Weiß nicht mochte. Nicht etwa deswegen, weil es wirklich nötig gewesen wäre. Man hält mir jetzt sogar vor, dass ich - im Scherz! - mal gesagt hab: "Ich lass das Haus pink streichen!" Und natürlich war die Farbe - sand für die Mauer, helles Vanille fürs Haus - mit ihm abgesprochen bzw. "mach was du meinst und was dir gefällt!"
Einrichtungsgegenstände wie Küchenschränke - wollte er nicht haben. Hat er aber jetzt trotzdem behalten. Mit der Begründung: Wenn man die rausmacht, wären Dübellöcher in der Wand. Dasselbe gilt für die Satelliten-Antenne: Wenn man die wegmacht, sind - oh Graus! - die Befestigungslöcher an der Wand zu sehen. Den Durchlauferhitzer wollt er ebenfalls nicht haben - hat ihn aber dennoch behalten. Und und und...
Wahrscheinlich hab ich auch geträumt (obwohl mir - selbstverständlich archivierte - Emails was anderes beweisen!), dass mir ein paar Stunden nach diesem Gespräch angeboten wurde, doch noch ein Jahr länger wohnen zu bleiben, für erheblich reduzierte Miete. Allerdings ohne "Preisangabe".
Nicht ausschließlich allerdings, um MIR behilflich zu sein, übrigens.
Sondern hauptsächlich deshalb, damit man selbst Zeit hatte nen Käufer fürs Haus zu finden. Und dass man es so langsam nach und nach herrichten kann, um es vielleicht doch als Ferienhaus anzubieten.
Mit anderen Worten: ein Jahr Baustelle bzw. 1 Jahr Durchgangsstation für eventuelle Kaufinteressenten. Toll zum Wohnen, Leben und Arbeiten.
Dazu kommt: Es ist vielleicht nicht grad einfach, sondern praktisch unmöglich, genau "zu Termin" ein Jahr später genau solch ein Haus zu finden, in dem man sich wohlfühlt...
Alles unwichtig, alles irrelevant.
In genau dieser Mail steht übrigens auch drinne, dass man eigentlich froh ist, dass ICH den Entschluss zum Auszug gefasst habe, denn man selbst wollte schon seit langer Zeit verkaufen, hatte aber nicht die Traute, mir das zu sagen.
Und so weiter und so fort.
Wirklich erschreckend für mich ist nach wie vor:
Wie kann sich jemand, der immer ein Gentleman und wahrer Freund schien, mit dem man viel Spaß aber auch viel Ernstes durchlebte, so aufführen?
Grad wie ein abgewiesener Liebhaber - und das stand nun wirklich niemals niemals auf der Tagesordnung.