Montag, 20. Januar 2025

Regen, Regen, Regen

Bei uns schüttet es seit kurz nach Mitternacht. Kübel- oder eher badewannenweise kommt das Wasser runter. Die Sichtweite beträgt ca 100 Meter, der gegenüberliegende Hügel ist hin und wieder komplett im Nebel verschwunden.

Senhor Sancho weigert sich, das Haus zu verlassen; er macht lieber Blasentraining, als bei diesem Wetter zum Pinkeln rauszugehen. Nasses Gras könnte sein Bäuchein benetzen, und seine Pfoten mögen kalte Regenpfützen ebenfalls nicht. Ein wahres Wunder, wie lange Seine Hoheit einhalten kann...
Die einzige Chance, ihn heute überhaupt schon aus dem Haus zu kriegen, war, als sich der Nachbarshund vor einer halben Stunde dem Zaun näherte und dringend persönlich verbellt werden musste. Keifen nur auf der Fensterbank war zu wenig und offensichtlich nicht so wirksam wie der persönliche Auftritt des Senhors. 

Im Übrigen ist Senhor Sancho der festen Überzeugung: Bei diesem Wetter jagt man keinen Hund vor die Türe und ihn schon mal gleich gar nicht. Seine vorwurfsvollen Blicke zeigen deutlich, dass solch ein Ansinnen einfach un-mög-lich ist. 

Vorwurfsvolle und fassungslose Blicke kann der Senhor gut - ob's um zuwenig Futter oder Streicheleinheiten geht oder um das Ansinnen, er müsste in den Regen hinaus

Frauchen durfte heute sogar mal bis gut nach hlab zehn ausschlafen. Danach hab ich gleich angeheizt und werde mich nachher in eine Decke gekuschelt auf die Couch begeben und lesen und/oder netflixen. 

Gut das der Gärtner am Samstag noch schnell da war:
Die Rosen sind jetzt endlich beschnitten - das muss nämlich vor Neumond im Januar passieren, wie mir von diversen portugiesischen Fachkräften berichtet wird. Das Geburtstagsgeschenk meiner Vermieter war ein wunderschöner, altrosa blühender Rosenstock - der hat jetzt auch seinen Platz gefunden. Und ich muss natürlich bei diesem Wetter nicht zum Gießen raus!

Ein paar Kiwis und Orangen hab ich mir gestern nachmittags noch geerntet. Vitaminmäßig ist also auch alles im grünen Bereich. Der Gärtner brachte als Geschenkle riesige Gemüsezwiebeln mit, die hab ich gestern noch zu leckeren, pikant-süßen Rotweinzwiebeln einkochen lassen - und die wird es nachher zu Kartoffelpüree und Hähnchenbrust geben. Alles in allem ist der Regen also aushaltbar.

Mittwoch, 15. Januar 2025

Raureif und weitere Dschungelbekämpfung

Heute morgen: Die obere Wiese war komplett weiß mit Raureif. Ich mag das nicht leiden, und der Senhor findet kalte Pfoten auch nicht schön. Es ist derzeit saukalt in Portugal, gut, dass wir den Grundofen haben, der muckelig warm macht.

Um halb zehn kamen die Jungs (Carlos und Franco) und heute auch ein Mädel (Kathy) von Algarve Manual Services zur Casa Leone, um meinen Gartendschungel weiter zu bekämpfen. 

Die Glyzinie auf der Terrasse musste als erstes ran - die hat jetzt wahrlich viel Luft, um sich bald entfalten zu können. Wenn da die ersten blauen Blüten zu sehen sind, weiß man: Früüüühling ist praktisch da!


Neben meinem Schwimmbecken hatten sich ein blau blühender Strauch und ein Schmetterlingsstrauch so ineinander verwachsen, dass da ebenfalls ein brutaler Schnitt nötig war. 


Da hat Senhor Sancho jetzt wieder viel Platz zum Laufen und Ball-Nachjagen.

Am Mandarinenbaum rechts an der Terrasse, neben der Hollywoodschaukel, mussten Carlos und Franco ebenfalls tätig werden. Ungern, denn Zitrusbäume schneidet man jetzt um diese Jahreszeit eher nicht. Aber auf der Seite waren eine Menge toter Ästchen - und jedes Mal, wenn ich zum Ernten oder Ball-aus-der-Hecke-Holen für den Senhor unterwegs war, hat es mir die ins Gesicht gehauen. Vor allem am späteren Nachmittag, denn im Gegenlicht des Sonnenuntergangs sehe ich das als old lady ja nimmer so gut. 

Jetzt toben sie sich auf der oberen Wiese aus: Da hat eine Yucca-Palme, die ich vor 12 Jahren, als ich hier einzog, aus einem mittelgroßen Zopf in die freie Natur umsetzen ließ, klammheimlich die Macht ergriffen und meinte, mit drei oder sogar vier Stämmen an der Hausmauer empor Richtung Dach wuchern zu müssen. Man kann sich, wenn man das Gewächs jetzt ansieht, wirklich nicht vorstellen, dass diese Yucca mal in einem Topf gewohnt hat. 


Auch die Zweitpalme wurde gestutzt, die sich heimlich da oben eingenistet hatte. Hinter dem ebenfalls beschnittenen Rizinusstrauch und der Lucia Lima war sie kaum zu sehen gewesen...