18.8.2004
... was die heimatstadt meines persönlich-privaten portugiesen ist. hat sich der mann also (nicht ganz uneigennützig – versteht sich!) extra einen tag frei genommen, um mit seiner liebsten dahin zu fahren. er selber war in den vergangenen zehn jahren nicht dabei. weil: immer außerhalb von P gelebt...
nun ist es für einen portugiesisch sprechenden estrangeiro schon schwer, mit einem menschen durch die stadt (okay: das städtchen!) zu laufen, der alle fünf meter entweder einen alten schulfreund oder eine cousine oder ich weiß nicht wen trifft. insider wissen: dem gemeinen portugiesen an sich ist ein gewisses sprachtempo eigen. der gemeine portugiese dagegen, der nach 10 jahren zum ersten mal wieder die festas in "seiner" stadt mitmacht, redet wie ein schnellfeuergewehr. wenn man dann selbst nur so rum radebrecht (obwohl sich hexende chicas durchaus trauen, den mund aufzumachen), versteht man gar nix. vielleicht jedes 20. wort – was eindeutig NICHT ausreicht, um auch nur irgendwas mitzubekommen.
wenigstens ist tó’s mutter so nett, nicht nur für ein exzellentes mittagessen zu sorgen, sondern sich auch mit einfachen, langsam gesprochenen worten an ihre schwiegertochter zu wenden. puuh.
glücklicherweise trafen wir an der bar der forcados einen cousin zweiten oder dritten grades, der in münchen lebt und dieserhalben natürlich deutsch kann. den mann hab ich nicht mehr aus meiner nähe gelassen
wichtiger einschub: ich hab lange überlegt, ob ich die nächsten sätze schreiben soll. weil ich nicht erneut eine diskussion herauf beschören will. andererseits gehört das folgende – samt foto – zu meinem hiesigen leben dazu. klare ansage an alle, die es betrifft: es handelt sich hier um meine geschichten aus portugal – und ich bitte, dies zu respektieren. keinesfalls möchte ich hier erneut eine pro- und contra-diskussion ausgelöst wissen. Claro? Danke.
coruche zählt zu den orten in P, bei denen ohne stierkampf nix geht. absolut nix. und am 17. augosto jedes jahr ist hier sozusagen die creme de la creme an cavalheiros versammelt. die einzig mitwirkende gruppe forcados kommt aus coruche (selbstredend!), und dass das publikum aus experten besteht ist ja wohl klar. es war ein tolles erlebnis – und ich möchte allen, die den stierkampf genauso mögen und faszinierend finden wie ich, ein wenig die emotionen vermitteln, die ich empfunden habe.
mit einem einzigen foto
Seit 2004 schreibe ich über mein Auswandern in den wilden Südwesten Europas. Zunächst standen Texte & Fotos in einem deutschsprachigen Portugalforum. Das fand so viel Anklang, dass die Idee entstand, die Geschichte(n) als Blog zu veröffentlichen. 2012 gab's "Kann denn Fado fade sein" als Buch bei Heyne, seit 2018 überarbeitet und ergänzt direkt bei amazon: um zu zeigen, wie es einer erging (und ergeht), die auszog, ihre neue Heimat zu erobern. Viel Spaß beim Lesen!
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