Mittwoch, 5. Juli 2023

Kontrollbesuch beim Dermatologen meines Vertrauens

Eifrige Mitleser wissen:
Im vergangenen Oktober hatte ich eine kleine OP. An der Nase war ein Basaliom (= weißer Hautkrebs) festgestellt worden.
Die Diagnose erfolgte im HPA Alvor - einfach, weil ich da bereits einen Dermatologen kannte und außerdem schnell einen Termin bekam. Beim SNS muss man halt immer erst ins zuständige Centro de Saude zum*zur "Familienärzt*in" und der*die überweist an den*die entsprechenden  Fachärzt*in.
Das kann dauern, und meines Wissens gibt es außerdem zurzeit in den beiden staatlichen Krankenhäusern an der Algarve (noch) keine dermatologischen Abteilungen. Mit anderen Worten: Ich müsste innerhalb des SNS immer nach Lissabon.

Im April dieses Jahres hatte ich bereits den ersten Kontrolltermin im CHUL in Lissabon.
Dra. Joana war sehr zufrieden und wollte mich im September/Oktober wiedersehen. Termin würde mir mitgeteilt. 


Das Doofe bei den Fahrten nach Lissabon und bei der Terminvergabe durchs CHUL ist, dass man da zwar noch was ändern kann, aber dass ich eine Strecke mit dem Bus fahren muss. Dreieinhalb Stunden - gegenüber 35 Minuten Flugzeit von Portimão nach Tires/Cascais.

Es gibt im Sommer nur jeweils 2 Flüge Portimão - Tires bzw. umgekehrt, und die liegen leider so, dass es höchst selten mit 2x Fliegen klappt. Bei meiner Lipomatose und entsprechenden Außentemperaturen ist so eine knapp 4-Stunden-Busfahrt wirklich eine Qual (selbst mit Klimaanlage und WiFi an Bord).

Mit anderen Worten: Für ca. 10 Minuten consulta, also "Besichtigung" durch den Arzt, bin ich den ganzen Tag unterwegs. Und natürlich ist's auch ein Kostenfaktor. Denn wenn man*frau schon mal in Lissabon ist, geht man ein bisschen shoppen und lecker essen und fährt da jeweils mit dem Uber durch die Gegend und und und. Es läppert sich. Könnt ihr euch ja vorstellen. 😉

Wenige Wochen nach meinem apriligen CHUL-Besuch kam die Bestätigung des neuen Termins für Mitte September. Nun überlegte ich und mailte ein wenig mit dem CHUL hin und her: Ob's denn ok wäre, wenn ich künftige Kontrollbesuche beim privaten Dermatologen im HPA Alvor durchführen lasse? Es sind nämlich nur etwa 30 Minuten Autofahrzeit von Monchique nach Alvor, und das wäre halt schon viel einfacher...
Die Antwort aus Lissabon kam schnell und prompt: "Überhaupt kein Problem, wir vermerken das hier. Aber wenn irgendetwas ist oder gar - hoffentlich nicht! - ein weiterer Befund vorliegt, kommen Sie bitte wieder zu uns!"

Damit kann ich leben. Und weil mir so ein paar Hautstellen ein bisschen "unheimlich" vorkamen, zog ich den Septembertermin des CHUL vor, und zwar auf Juli im HPA Alvor.
Termin gab's innerhalb von drei Wochen (ich hatte es ja auch nicht eilig) für Mittwoch, 5. Juli um 11.30. "Bitte seien Sie 15 Minuten vorher da!"
Wie immer gab's eine SMS 24 Stunden vorher, mit einem Zifferncode, damit ich nicht an die Rezeption musste, sondern direkt am senha-Automaten einchecken konnte. Lief alles perfekt. Halt - nein: Ich musste doch tatsächlich 5 Minuten warten. 

Dr. André kannte mich noch, bewunderte die kaum sichtbare Narbe, fragte wo und wie die OP gewesen wäre und es stellte sich heraus: Genau dort im CHUL hat Dr. André bis 2016 gearbeitet, kannte den operierenden Kollegen und sprach in den höchsten Tönen von ihm. 

In Portugal ist die Welt meist etwas kleiner als anderswo - und ich weiß ja, dass Dr. Rodrigo (das "Schnuckelchen", der mich operiert hatte) es so handhabt wie viele Ärzte in Portugal: Teilweise arbeitet man im staatlichen System beim SNS, teilweise als Privatarzt in privaten Kliniken. Ist hier überall üblich, es gibt wenige, die "nur" bzw. ausschließlich private Praxisstunden haben. 

Ich hatte neben der Besichtigung der Narbe und der "unheimlichen Hautstellen" um einen kompletten Hautscan gebeten. So etwas sollte man - wenn man so in der Sonne gelebt hat und immer noch lebt wie ich - 1x jährlich machen. Nach dem sehr intensiven Scannen war ein ausführliches Arztgespräch angesagt - ich war insgesamt etwa eine gute halbe Stunde lang im Sprechzimmer.
Alles mit Ruhe und  Gelassenheit und immer wieder der Aussage: "Wenn Sie noch Fragen haben - bitte...!" Das kannte ich schon vom vergangenen Jahr, als die Diagnose "Basaliom" fiel. Und ich fühlte mich auch dieses Mal bestens betreut und umsorgt. Vom Doc ebenso wie von Schwester Catarina, die mich ebenfalls noch kannte.

Dr. André war sehr zufrieden, konnte mich wegen der mir unklaren Stellen beruhigen und meinte: "Wir sehen uns dann nächsten Jahr im Juni. Außer Ihnen fällt irgendetwas Ungewöhnliches auf - dann bitte früher!"

Kostenpunkt: 90 Euro - und weil ich die "Kundenkarte" vom HPA habe, zahle ich 10% weniger. 

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