Freitag, 6. September 2024

Gärtner und ich - a never ending Story... Teil 1

Einerseits: Es ist ja normal, dass sich im Laufe des Lebens Dinge verändern. Andererseits hab ich manchmal schon den Eindruck, dass Gärtner und ich eine so ganz besondere Beziehung haben. 

Mittlerweile sind es im Laufe der 13 Jahre, die ich jetzt in Monchique am Picota wohne, vier bzw. fünf Herren bzw. Unternehmen, die sich die Ehre gaben. 
Gekündigt habe ich aktiv nur einem; bei einem anderen war irgendwann für die doch relativ wenige Arbeit (2x monatlich je 4 Stunden) die Anfahrt zu weit bzw. die Kosten zu hoch (obwohl das wirklich der allerbeste war! Immer wieder Danke an Georg Schmidt). 

Es waren krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen bzw. Ersatzleute am Werkeln, die entweder keine "echten" Gärtner waren (wobei ich nichts gegen Seiteneinsteiger habe. Ich beschäftige jedoch einen Gärtner, weil ich keine Ahnung habe und jemanden brauche, der weiß, was wann und wie zu tun ist.) Oder sie taten halt so gar nicht das, wofür sie bezahlt wurden.

Kürzlich war es leider wieder mal soweit.
Es hatte sich allerdings schon vor etlichen Wochen der ehemalige Gärtner/Landarbeiter meiner Vermieter bei mir gemeldet: Er wäre jetzt wieder verfügbar. Denn meine Vermieter hatten beschlossen, den riesigen Gemüsegarten direkt neben meinem Haus in diesem Jahr nicht mehr bestellen zu lassen. Und so war schnell und kurzum und sozusagen schmerzlos Ersatz gefunden.
Einziger kleiner Wermutstropfen: Vidigal arbeitet per Hand, bringt also keinen Maschinenpark mit (außer einem Rasentrimmer oder wie dieses Gerät heißt). Das wird aber durch vier wichtige Dinge komplett ausgeglichen:
  • Vidigal trödelt nicht rum, sondern packt richtig an.
  • Vidigal darf alle Gerätschaften meiner Vermieter mitbenutzen, weil man sich kennt und einander vertraut. 
  • Vidigal nimmt einen Stundenlohn, der mehr als okay ist (und letzten Endes bei mehr Stunden weniger ausmacht als bei den "alten" Gärtnern).
  • Vidigal weiß, was er tut. 
Denn Vidigal lebt selbst von/in der Landwirtschaft, kümmert sich um eigenen Grund und Boden und hat einfach Freude daran, Bäume und Sträucher so zu stutzen und zu beschneiden, dass sie schöner blühen und mehr Früchte tragen als unbeschnitten.

Seit erster Job: 
meine Terrasse direkt am Haus. Da hatte die Glyzinie beschlossen, die Weltherrschaft anzustreben. Sie war zwar im Mai heftigst beschnitten worden:



Aber schon ein paar Wochen später saß ich bei einem unserer Monchique-Terrassentreffs mit guten Freunden unter einem zwar Schatten spendenden, aber irgendwie dschungelartigen Gewächs...
Das ist jetzt nicht mehr so - und bei der Gelegenheit wurden gleich die Hecken rund um den Sitzpatz im grünen Sommerwohnzimmer "verniedrigt". Alles sieht jetzt luftig und leicht aus:




So "ganz nebenbei" hat Vidigal auch im vorderen Bereich des Grundstücks aufgeräumt: Der Grapefruitbaum steht wieder frei, hat jetzt Luft und Sonne. Dafür musste ein riesiger Rapido weichen, außerdem ist Vidigal in einen der beiden hohen Aprikosenbäume gestiegen, um dort ebenfalls auszulichten. Da wird noch ne Menge zu tun sein in den kommenden Monaten... Aber ich hoffe, Vidigal steht mir weiterhin zur Seite! 
Ich hoffe, er hat nächste Woche Zeit - wir arbeiten "auf Zuruf", aber das wird klappen, da bin ich sicher. Er müsste außerdem ein paar Pflanzarbeiten machen, denn wir haben schon beschlossen, dass ein Beet, in dem Senhor Sancho sein Unwesen treibt, mit Aloe Vera bestückt wird. Die liebe Kerstin brachte mir schon ein paar weiß Blühende, und von den "normalen" Roten in meinem Garten gibt es, meint Vidigal, mindestens 10 Kinder. 

Vidigals zweiter Job:
eine kleine Treppe runter auf die zweite Terrasse, wo Zitronen und Orangen, Avocados und Guaven, Grüner Spargel und Pflaumen wachsen und gedeihen (wenn sie denn ordentlich beschnitten werden). 
Nachdem Vidigal auf der oberen Terrasse bereits gründlich zugange war und sich dabei neben einem riesigen Berg Garten"abfall" zum Verbrennen im Herbst (nach den ersten Regentagen!) viele stabile Äste ergeben hatten, baute er mir fünf Stufen nach unten. Sie sind mit Ästen als Holzleisten gestützt und müssen sich erst setzen, klar. Nach dem ersten Regen werden wir sehen, ob man nachbessern muss, damit alles schön stabil bleibt.


Meine Vermieter waren sehr angetan, gaben mir aber den Tipp: Ein Geländer wäre nicht schlecht. Da haben sie recht, und das wird Vidigals nächster Job. Ich hoffe, er hat nächste Woche Zeit - wir arbeiten "auf Zuruf", aber das wird klappen, da bin ich sicher.

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