Wie einige Leser*innen ja vielleicht wissen, wurde bei mir vor ein paar Jahren ein Basaliom diagnostiziert. Seitdem: jedes Jahr 1x Hautscreen beim Dermatologen. Die ersten beiden Male (ein halbes und ein ganzes Jahr nach der OP) fuhr ich jeweils noch nach Lissabon ins CHUL, danach meldete ich mich da ab und ging ins HPA Alvor zu Dr. Laureano. Irgendwie ist die Anfahrt Monchique - Lissabon für 15 Minuten Untersuchung (maximal) doch ein bisschen zeitintensiv. Da liegt das HPA Alvor schon viel näher. Im CHUL zeigte man Verständnis und teilte mit: "Wann immer Sie Fragen haben oder eine erneute Diagnose vorliegt, sind wir für Sie da!"
Im vergangenen Jahr hatte ich jedoch ebenfalls erfahren, dass die Liga Portuguesa contra o Cancro ebenfalls Hautscreens durchführt. Für einen Termin 2023 hat's nicht mehr gereicht - alles ausgebucht.
Registriert hatte ich mich trotzdem schon mal.
Dieses Jahr, beim Besuch der Website, hatte ich Glück: 2024 war sogar ein Testtermin direkt in Monchique vorgesehen, und zwar am 22. Juni.
Klar, dass ich da sofort einen Termin haben wollte. Leider konnte man Anfang Mitte Mai noch nicht sehen, wo man sich zu melden habe. Ich schrieb also eine eMail, und nach etwa einer Woche kam die Antwort: "Bitte unter folgender Nummer xxx anmelden!" Die Woche Wartezeit war paciência-Übung und auch nachvollziehbar, weil man bei der Liga wohl einfach noch nicht wusste, wer da als Terminvergeber vorgesehen war.
Ich hab selbstverständlich sofort angerufen - und wurde auf eine weitere Woche (wir hatten aber immer noch Ende Mai) vertröstet: Man würde mich zurückrufen, alles kein Problem. Dass so etwas in Portugal bestens klappt, wusste ich schon von den Covid19- und den Grippeimpfungen.
Um 9:15 - wurde mir fünf (!) Tage später mitgeteilt - hätte man mich für den 22. Juni eingetragen. Meine Número de Utente musste ich noch angeben, damit ich "zuzuordnen" bin. Das wars.
Am 22. Juni war ich um kurz nach 9 Uhr in unserem idyllischen Centro de Saúde in Monchique.
Relativ leerer Parkplatz, aber doch schon eine ganze Reihe Leute da. Alle Altersgruppen. Ok - eher meist ältere
Monchiquenses, also Ureinwohner, aber auch
estrangeiros. Leider fand mich der sehr freundliche Herr der
Liga Portuguesa contra o Cancro nicht auf seiner Liste - und ich fand mich auch nicht. "Egal," meinte er, "schreiben Sie mir bitte Ihren Namen auf, wir kriegen das schon!"
Also war ich nicht Punkt 9:15 Uhr dran, sondern... wahnsinnige 15 Minuten später. Und der Herr hatte den "Fehler" gefunden: Ich war zum richtigen Zeitpunkt in seiner Liste eingetragen, aber "nur" unter "Cristina Maria". Alles andere an Namen, vor allem Familiennamen lässt der gemeine Portugiese ja gerne weg. Es kommen ja sogar Briefe aus Lissabon an (selbst von der Bank oder irgendwelchen Behörden), die lediglich an "Cristina Francisca Maria" addressiert sind. Klingt ja alles so schön portugiesisch, und Nachnamen sind Schall und Rauch - braucht man nicht. 😏
Gleich nach der Eingangstür im CdS hatten die Leute von der Liga einen Tisch aufgebaut, wo die Datenerfassung stattfand: Zwei Damen mit Laptop fragten nach Namen, Geburtsdatum etc., ob man viel in der Sonne sei ("nicht mehr, und wenn dann mit LSF 50"), ob man raucht ("seit 20 Jahren nimmer") oder Alkohol trinkt ("jawoll ja, Glas Wein zum Essen muss!"), ob sie die Daten erfassen dürfen. Das musste man auch unterschreiben.
Nach diesem Zwischenspiel ging es zur Untersuchung - einmal kompletter Hautscreen Gesicht und Körper, einmal Screen der Mundhöhle. Letzteres hatte ich noch nie. Beide Checks waren/sind ohne Befund. Juhu. Wieder ein Jahr Ruhe.
Am Ausgang bekam ich einen Umschlag mit den Ergebnissen für meinen Médico de família, Infomaterial zur Liga und dem Hinweis, dass man bei der bis 30. Juni abzugebenden IRS (also der Einkommensteuererklärung) 0,5% kostenlos spenden könne. Okay, bei mir ist die Steuer schon durch, aber fürs nächste Jahr überleg ich's mir. Ist allemal preis- und vor allem unterstützenswerter als eine consulta mit Hautscreen im HPA Alvor. Obwohl ich auf meinen Doc da nix kommen lasse!
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