Dienstag, 13. Juni 2023

Senhor Sancho geht aus. Tag 35 und 36.

Große Aufregung bei Seiner Hoheit. Schon morgens schnallte Frauchen ihm das Brustgeschirr um. "Zum Drangewöhnen". Kurz vor 12 - und glücklicherweise NACHDEM Senhor Sancho zu Mittag gespeist hatte - ging's ins Auto. 

Madame Bela wollte mit, durfte einsteigen, wurde aber hinterhältigerweise nach der Durchfahrt durchs Tor wieder aus dem Auto und in den Hof gebeten. Denn die Aufgabenverteilung ist derzeit glasklar: Der Senhor ist ein unsicherer Kandidat, was das ordentlich Daheimbleiben und Aufs-Haus-Aufpassen anbelangt; Madame Bela hat das hingegen voll drauf, außerdem dachte sie sich: "Endlich mal Ruhe vor dem hin und wieder anstrengenden Hausgenossen und bestimmt bringt Frauchen was Tolles mit!"

Senhor Sancho musste zunächst das Auto bewachen, während Frauchen den Intermarché besuchte, um hoffentlich Knabberzeugs für Seine Hoheit zu erstehen. "Hat geklappt", fand der Senhor schnell heraus, als die Einkäufe in Nasennähe eingeladen wurden. Dann ging's den Berg runter in ein Lokal, wo zunächst Verweilen samt Knabberknochen im Auto angesagt war. 

Glücklicherweise jedoch war Frauchen mit zwei liebenswerten Menschen zum Essen verabredet, die darauf bestanden, Senhor Sancho persönlich kennenzulernen und an bzw. unter den Tisch zu bitten. Im "Pimenta Rosa" sind Hunde auf der Terrasse erlaubt, man serviert ihnen sogar sofort eine Schale Wasser.
Noch - so stellte Seine Hoheit umgehend fest - waren keine leckeren Schmankerln auf dem Tisch, er konnte sich also beruhigt zu Frauchens Füßen niederlassen und erkunden, was in der Nähe anknabbernswert wäre. Ein Kabel wurde ihm entzogen, dafür gab's den Kauknochen, an dem er wenig lustvoll ein bisschen herumnagte. 

Ein paar Minuten später jedoch erreichten verführerische Düfte Senhor Sanchos Nase: Das Essen für Frauchen und die beiden Mitmenschen wurde serviert.
Seine Hoheit tat zu Kund' und Wissen, dass er anwesend sei und forderte dringendst den ihm zustehenden Anteil ein. Zu seinem Leidwesen wurde ihm das verwehrt, also legte er sich gottergeben wieder hin.  Doch etwa 20 Minuten zeigte der Himmel ein Einsehen: Plötzlich fiel kleines Stückchen ausgesprochen leckeres Osso Bucco zu Boden und praktisch direkt in Senhor Sanchos Schnauze. Und es wurde ihm versprochen, dass der Rest eingepackt und spätestens am nächsten Mittag für Seine Hoheit persönlich von Frauchen angerichtet würde. So, findet Senhor Sancho, lässt es sich leben. Und Vorfreude soll ja die schönste Freude sein. 

Senhor Sanchos Fazit: In Restaurants brav unterm Tisch liegen lohnt sich ganz entschieden. 

Das Mittagsmahl am heutigen Tag 36 war ein Fest: Reis und Soße und Fleischreste und Trockenfutter. Madame Bela war ebenfalls ausgesprochen erfreut. Außerdem stellten die beiden hündischen Nasen schnell fest: Es scheinen noch zwei Knochenstücke übrig zu sein, die dann wohl das morgige Menü aufpeppen. 

Danke nochmals an Ralf und Kieth für ein ausgesprochen vergnügliches Mittagsmahl mit tollem Blick über die Serra und guten Gesprächen. Gerne und immer wieder.




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