Dienstag, 26. März 2024

Der Senhor nun wieder. Seufz.

Seit Tagen ist er am Kratzen und sich schubbern und leckt stundenlang an seinen Füßen rum. Die Äuglein Seiner Hoheit zeigen Tränenränder und auf der Nase waren seit gestern viele kleine "Pickel". Trotz Salbe keine Besserung.
Deshalb war also gestern wieder mal der Besuch bei Dra Ana Silva nötig. "Nur" angeleint am Halsband, was ich ungern mache. Denn Senhor Sancho zeigt sich manchmal ungebärdig, da kleide ich ihn lieber in sein schickes schwarzes Geschirr. Ging heute aber nicht, weil einer der beiden Verschlüsse zerbrochen war.
Nein: ausnahmsweise nicht die Schuld Seiner Hoheit, wohl eher Materialermüdung, weil das Geschirr schon etliche Jahre auf dem Buckel hat.

Glücklicherweise zeigte Senhor Sancho sich beim kurzen Leinengang in die Praxis mustergültig. Er geht ja gerne zum Doktor, weiß er doch, dass alle ihn da lieben. Seine "Erstmutter" Zélia hatte Dienst und beschmuste ihn, die zweite Arzthelferin Maria war ebenfalls von seinem Charme bezaubert. Was sollte da also schiefgehen?!

Es ging auch alles bestens - zunächst: Seine Hoheit leidet unter einer Allergie, bekam flugs eine Spritze und weil wir schon mal da waren, wurden die beiden "Wolfskrallen" (auch Daumenkrallen genannt) an den Vorderläufen gekürzt. Sooo lang waren die zwar nicht, aber messerscharf. Und weil der Senhor gerne seinen Wünschen gerne mit der Pfote Nachdruck verleiht, muss Frauchen, die Blutverdünner einnimmt, bei Kratzern allzu oft mit Pflaster oder sogar Strips hantieren... 

An seinen Pfoten lässt Seine Hoheit sich nur höchst ungern rumfummeln. Und so kam es, wie es bei seinem Gezappel unvermeidlich war: Beim Senhor flossen zwei, maximal drei Minitröpfchen Hundeblut. Dem empörten Gequieke nach jedoch, das im Sprechzimmer erschallte, hätte man glauben können, ein Ferkel würde geschlachtet. Selbst das Belohnungsleckerli versöhnte Senhor Sancho diesmal nicht - obwohl er es selbstverständlich auffraß.

Der Weg aus der Praxis geschah durch die Hintertüre, die direkt auf den Parkplatz führt. Dabei vergaß der Senhor jegliches eingebildetes Leid: Lauerten doch draußen mehrere Katzen auf ihn, die er lautstark zurechtweisen und verjagen musste... Ich konnte ihn kaum bändigen und ins Auto schaffen! 

Danach ruhte der Herr - nicht ohne vorher 
einen riesigen Büffelhautknochen verzehrt zu haben.


Seit heute gibt es täglich Tabletten für Seine Hoheit, genügend Leberpastete ist im Haus. Drei Wochen lang muss er Pillen schlucken...

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