Samstag, 14. Dezember 2024

Senhor Sancho und Freitag, der Dreizehnte

Wer hier mitliest, weiß ja schon: Senhor Sancho ist kein guter Krankenpfleger. Das zeigte sich bei Bela, und heute Nacht und heute Morgen wäre es bei mir wirklich mal nötig gewesen...

Gestern hatte nämlich der "Fluch vom Freitag den 13." zugeschlagen. Ich eilte glücklich zum Postamt, denn endlich war die Benachrichtigung im Briefkasten, dass mein Führerschein da sei. Leider bin ich beim Rausgehen dem leicht nassen, spiegelglatten und abschüssigen Kopfsteinpflaster ausgerutscht und hab mich "hingelegt".
Und weil's gar so schön war, beim Betreten des mittäglichen Lokals dasselbe gleich nochmal: Da ist eine extrem hohe Stufe und das mag mein Knie nicht.

Zuhause hab ich mich erst mal gepflegt. Zwar fühlte ich mich, als ob ich unter einen LKW gekommen wäre. Aber trotzdem schien alles gar nicht sooo schlimm: Im Wohnzimmer war es muckelig warm; in eine Decke eingehüllt schaute ich ein paar Folgen einer meiner Lieblingsserien ("Outlander") 

Der Senhor ruhte auf meinem Schoß. Da durfte er rauf, nachdem er eine Zeitlang mit Frauchens Nichtachtung bestraft worden war: Nicht nur hatte er nämlich wieder mal das Wohnzimmer "umdekoriert" während meiner Abwesenheit, sondern er klaute auch ein Stückchen des "Christbaumbrotes", das beim leckeren Mittagessen bei den Grumpymamas Monchique übriggeblieben war. Beim Diebstahl ertappte ich ihn auf frischer Tat - deshalb die Strafe.

Trotz der beiden Stürze schien es mir gut zu gehen. Bissle angeschlagen, aber keine großen Schmerzen. Bis nachts um 2 Uhr - da wachte ich auf und hörte die sprichwörtlichen Englein singen: Auf der linken Rückenseite bis nach vorne in die Brust tat es dermaßen weh, dass ich wirklich fast verzweifelt bin. Zum Medizinschränkchen mit Paracematol waren es zehn Meter zu gehen, und wie ich das geschafft hab, weiß ich echt nicht.

Der Senhor war an meinem Leid uninteressiert, dachte aber: "Wenn Frauchen schon mal auf ist, könnte ich doch als Nach-Mitternachts-Snack eine getrockneten Hühnerfuß erbetteln!" Und bevor Seine Hoheit stundenlang im Bett seine Kreise dreht, gab ich diesem Ansinnen nach.

Geschlafen hab ich trotzdem kaum: Jede Bewegung tat richtig weh, und ruhig auf dem Rücken liegend kann ich bestenfalls leicht eindösen, sicher aber keinen geruhsamen Schlaf finden.
Senhor Sancho steht um 8 Uhr auf - völlig egal, ob Frauchen noch pennen will oder sich lieber nochmals umdreht. Normalerweise mach ich einfach die Türe in den Garten auf - aber bei knapp über Null Grad im Winter ist das wenig empfehlenswert.

Wegen der Schmerzen ist's also kein Wunder, dass ich bereits kurz vor 8 Uhr Kontakt zur lieben Lisa aufnahm - Exnachbarin und vor allem (das war heute viel wichtiger!) Orthopädin. Sie kam noch vormittags zum Hausbesuch und gab glücklicherweise Entwarnung: kein Rippenbruch, aber eine ziemliche Rippenprellung. Medis brachte Lisa mit, war noch so freundlich, auf meine Bitte den Ofen anzuheizen und vor allem Senhor Sanchos Futtersack aus dem Kofferraum zu hieven. Das traute ich mir trotz Drogenkonsum einfach nicht zu.

Mittlerweile geht's mir einigermaßen. Sicherheitshalber hab ich mir einen großen Topf meiner Zwiebel-Tomaten-Suppe gemacht, damit ich in den kommenden Tagen nix kochen muss. Lecker Roggenbrot (von den Grumpymamas) mit Bütterchen dazu - das passt. Vinho tinto fällt weg, wegen der Medikamente, so wird es also Ingwertee. Und der Senhor muss mindestens einen Tag/Abend ohne Frauchens Schoß auskommen... 

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