Große Ereignisse kündigten sich an:
Senhor Sancho gewahrte wohl, dass der Esstisch aus der Küche auf die Terrasse verfrachtet wurde, ein anderer Tisch aus dem ihm verbotenen Obergeschoss dessen Platz einnahm. Schließlich wurde Seine Hoheit ja um Zustimmung gebeten, als das "Personal" zum Möbelrücken Einlass in die Casa Leone begehrte. Doch was das alles sollte, das erschloss sich dem Senhor nicht so wirklich.
Er hatte etwas von einem Terrassentreff gehört und wusste aus Erfahrung: Da geht was!
Kaum hatte Frauchen ein ganzes Blech mit Frikadellen in den Backofen geschoben und werkelte noch an den letzten Verfeinerungen eines Kartoffelsalats (auf den der Senhor locker verzichten könnte, denn da wegen vegetarischer Gästin waren diesmal keinerlei Speckwürfelchen enthalten), da standen die ersten neuen, aber altbekannten Untertanen schon vorm Tulpentor.
Seine Hoheit erkannte mit Freuden, dass Kerstin und Hans wussten, wie man sich dem hündischen Throne nähert: mit leckeren Mitbringseln nämlich. Kräuterpanierte Kalbsschnitzelchen rochen äußerst fein, auch das Zwiebelbrot wollte der Senhor zur Not nehmen. Panierte Portobellopilze, wie sich später herausstellte, finden ebenfalls seine gnädige Zustimmung. Den Rest ließe er, so tat er kund, den Zweibeinern übrig. Sollten sie sich doch mit getrockneten Tomaten, Tremoços, Oliven, eingelegten Champignons und Zitronenbutter verlustieren. Obwohl... die Zitronenbutter... aber dazu später mehr.
Nun hatte der Senhor ja feststellen müssen, dass Grumpy weder seinen Charme noch seine eifrige Gastfreundschaft so wirklich schätzte, deshalb begrüßte er lieber ihren Chauffeur Uli und das Koch-Back-Personal: Ute hatte sein Herz schon beim letzten Besuch gewonnen, weil sie verführerisch nach Leckereien duftete (und hin und wieder ein Stück Schinken zu Boden fallen ließ).
Pfff - den Senhor ließ das kalt. Er folgte Ute lieber ins Haus, um das Auspacken der kulinarischen Mitbringsel zu überwachen.
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