Mittwoch, 20. September 2023

Senhor Sancho und der Dompteur (und eine fast gezähmte Grumpy) Teil 2

Hunde haben's schwer. Ihr Zweibeiner vergnügen sich und tafeln und trinken vom Feinsten. 

Unterhalten sich aufs Beste.
 

Prosten grüßend abwesenden Alentejanos zu, die leider von Covid19 erwischt wurden und nicht teilhaben können.
Lassen Kuchenstücke vereinsamt aufm Teller liegen. Kuchenstücke, die dankbare Abnehmer fänden.

Und was bleibt für Senhor Sancho, Madame Bela und Grumpy BB?
Trotz Mitleid erheischender Blicke, trotz artigstem Benehmen ohne wirkliche Bettelei, trotz brav unterm oder beim Tisch liegen, ohne die Pfoten nach oben zu strecken? Oder gar den Kopf auf den Tisch zu schieben oder hochzuspringen?

Man hat für sie einen Dompteur engagiert und mitgebracht.
Aber wenigstens einen, der nicht so  zirkusmäßig mit knallender Peitsche agiert. Sonden einen, der weiß, wie man Hundeherzen und -mägen erfreut: Zwiebelbrotstückchen mit Limonenbutter sind das probate Mittel der Wahl.

Grumpy BB und Senhor Sancho beschlossen angesichts dieser Versuchung - äh: Dompteurleistung -, dass irgendwelche Animositäten nicht mehr wirklich wichtig sind.


 

Sogar Madame Bela fand es angebracht, sich an der Zwiebelbrot-Limonenbutter-Party zu beteiligen und schlich sich von hinten an Dompteur Hans heran.
Und sie bekam selbstverständlich sofort den ihr zustehenden Anteil zugesteckt. Der Senhor und Grumpy sahen es fassungslos.

Madame kam dann sogar aus dem Haus, ließ sich reihum streicheln und nahm gnädig diverse Leckerlis in Form von Apfelkuchen, weiteren Zitronenbutter-Schnittchen und geviertelten Mini-Frikadellen entgegen.
Derweil sich der Senhor bei Frauchen bedankte, mit geschlossenen Augen der köstlichen Genüsse gedenkend...
... um danach gottergeben an seiner frisch erlegten Avocado zu nagen. Bis er wieder abgelenkt war und der (große) Rest davon im Mülleimer landete.

Bevor jemand wegen der Avocado einen Herzinfarkt bekommt:
Ich habe mich ausgiebigst kundig gemacht und lange recherchiert: Haut und Kern der Frucht und die Rinde des Baums können (nicht müssen) bei Hunden Übelkeit verursachen, weil Persin drin ist. Das Fruchtfleisch jedoch, vor allem das der Hass-Avocado, und einen solchen Baum habe ich im Garten, enthält nur sehr sehr geringe Mengen Persin.
Die Mär, dass Avocados für Hunde ach so giftig seien, geht auf einen einzigen (!) Behandlungsbericht über zwei (!) Hunde aus dem Jahr 1994 des „University Veterinary Teaching Hospitals“ im kenianischen Nairobi zurück. Wer mehr dazu wissen will -> klick und klick

Nun sind weder der Senhor noch Madame und seinerzeit Jenny so  doof, dass sie nicht wüssten, wie man eine Avocado stilgerecht und ungefährdet verspeist: Man nibbelt die Schale ab, knabbert im leckeren Fruchtfleisch rum und den Kern packt man nicht an. Hund isst auch nicht ein Kilo Avocado täglich... Da pass ich schon auf.
Der Senhor bringt mir frisch gejagte 😉Avocado ins Haus.
Ist die Frucht unversehrt, nehme ich sie dankend als Geschenk von Seiner Hoheit an und verarbeite ich sie für mich. 
Im anderen Fall - Mülleimer. 
Senhor Sancho oder Madame schmuggeln höchstens mal eine halbe Avocado durch Frauchens Kontrolle.
Und das selbstverständlich nicht täglich.


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