Senhor Sancho geht's wieder besser - Tag 6

 Senhor Sancho geruhte heute Vormittag, ein wenig Fressen direkt aus der Hand oder vom Silberlöffel zu nehmen und gnädig zu verspeisen.

Trotzdem war heut um 15 Uhr Termin bei seiner Ärztin. Sie war sehr zufrieden - aber Fiebermessen musste sein, was Senhor Sancho zwar würdelos findet, aber über sich ergehen ließ. Weniger schicksalsergeben war er allerdings beim Schlucken der Tablette und  des flüssigen Medikaments, das wegen der gestrigen Injektionen nötig ist, weil sein Magen offensichtlich sehr sensibel reagiert. 

Er lässt sich zwar Medikamente geben, aber es funktioniert nur mit dem alten Trick "Tablette möglichst tief rein und dann Maul zuhalten, bis er schluckt ". Klingt aber brutaler als es ist, denn nachher gibt's Leckerli und die wurden gernstens genommen. 

Nachdem er während der kurzen Wartezeit schon mit Marta, der Tierarztmitarbeiterin, heftig geflirtet hatte -> 3 Leckerli erbeutet (und zwar die guten aus der Tierarztpraxis!)...

Diagnose ist: Gastritis. Das kann allerdings nimmer von der Impfung kommen, sondern ist wohl eher der ganzen Aufregung übers neue Leben in der Casa Leone geschuldet. Das werden wir aber in den Griff kriegen - und sowohl Ana Silva wie mir ist jedenfalls ein Stein vom Herzen gefallen, dass es nichts richtig Schlimmes ist.

Zurück daheim gab's dann einen getrockneten Hühnerfuß und dann ist er ins Wasser gefallen, weil er es nicht lassen könnte, auf der Poolumrandung rumzuhopsen. Und dies wiederum ist offenbar sehr appetitanregend, denn seitdem sucht er jeden Napf nach Futter ab und verschlingt sogar vertrocknete Reste von heut Vormittag. Seufz. 

Glücklicherweise hab ich für die Tablettendosen der kommenden Tage genügend Leberpastete im Haus...

Ergänzung: In der Praxis von Ana Silva hängt ein Plakat, auf dem die zu adoptierenden Hunde des canils Monchique zu sehen sind. Sancho und ich fanden: Das muss dringendst korrigiert werden. Da war er nämlich noch drauf... 

Toll übrigens, dass ich nur Medikamente und Spritzen bezahlen durfte. Weil Senhor Sancho dort bekannt ist wie ein bunter Hund [sic!] und die consulta deswegen entfallen ist. Und möglicherweise (auch wenn er das sicher anders sieht!), weil sie alle happy sind, dass ich mich künftig um ihn kümmern darf. Hatte man mir gestern beim sonntäglichen Praxisbesuch schon gesagt, aber ich dachte eher an einen Scherz. Weit gefehlt! Portugal eben - Portugal at it's best!

Hinweis für alle, die Hunden Pillen verabreichen wollen/müssen
(Leberpastete geht allerdings in den meisten Fällen auch)

Die heimliche Hoffnung von Senhor Sancho

Ergänzung Nr. 2: 

Unsere Tierärztin, Dra Ana Silva, hatte unter dem oben stehenden Beitrag auf meiner Facebook-Seite kommentiert. Und das möchte ich euch nicht vorenthalten:

Muito obrigada Sra Christina Zacker por escrever tão bem e ser tão atenta. Conseguiu descrever e com tanta graça uma ida ao veterinário.

Da nossa parte, Marta Petreques , Zélia Carrilho enche nos verdadeiramente o coração ver o Sancho tão feliz com a sua nova maravilhosa nova família. Isso dá nos uma enorme alegria e ajuda-nos a ganhar energia para as dificuldades do dia a dia.

E a ti Sancho, digo-te que afinal valeu a pena esperar tanto tempo para teres uma família assim, que sejas sempre muito saudável e feliz!

Deutsch: 
Vielen Dank, Frau Christina Zacker, dass Sie so gut schreiben und so aufmerksam sind. Sie haben es geschafft, einen Besuch zum Tierarzt mit so viel Anmut zu beschreiben.

Von uns, Marta Petreques, Zélia Carrilho, erfüllt es uns wirklich das Herz, Sancho so glücklich mit seiner wunderbaren neuen Familie zu sehen. Das macht uns eine riesige Freude und hilft uns, Kraft für die Schwierigkeiten des Alltags zu schöpfen.

Und dir, Sancho, sage ich, dass es sich gelohnt hat, so lange auf eine Familie wie diese zu warten. Mögest du immer sehr gesund und glücklich sein!