Samstag, 22. Juli 2023

Senhor Sancho steht auf Haare im Gesicht. Tag 73

Selbst wenn königliche Hymnen von "God shave the King" (oder so ähnlich) singen: Seine Hoheit bleibt lieber unrasiert. Das zeigte er gestern Abend deutlich, als leider wieder einmal ein Besuch bei der Tierärztin nötig war. Schon am Mittwochmorgen hatte der Senhor nämlich eine kleine Beule im Gesicht, die allerdings im Laufe des Tages abklang und praktisch verschwand. Donnerstags war auch nichts zu sehen - aber Freitagfrüh leider erneut. Frauchen beschloss: "Bevor da wieder ein Wochenendbesuch bei Doutora Ana Silva fällig wird, gehen wir heute noch in die Praxis!"

Es ließ sich bestens an für Seine Hoheit. Er wurde standesgemäß empfangen, denn als er die Praxis betrat, standen zur Begrüßung bereit: 

  • seine ehemalige Adoptivmutter Zélia, die im Tierheim von Monchique, aber auch in der Praxis arbeitet; 
  • Steffi, die ihn vom Spazierengehen aus dem Canil kannte samt 
  • Babyhund, der den Senhor ehrerbietig begrüßte; 
  • die "normale" Sprechstundenhilfe, die ihn ebenfalls ins Herz geschlossen hat und selbstverständlich
  • Dra. Ana, die ihn ins Sprechzimmer geleitete. 
Fehlten nur noch der rote Teppich, ein paar Paparazzi und Schampus mit einigen erlesenen Häppchen...

So mag's der Senhor, das findet er angemessen und angenehm. Man kennt sich, man weiß, dass bereits vor der Behandlung ein Leckerli gereicht werden muss, um seine Stimmung zu heben und die Arbeitsatmosphäre freundlich zu gestalten. Fröhlich sprang Seine Hoheit auf den Behandlungstisch, ließ sich streicheln und von Frauchen fest in den Arm nehmen.
Dann allerdings - oh Schreck: Ein surrendes Gerät sollte an seiner linken Wange entlang geführt werden. "Was das?" quiekte der Senhor erschrocken auf. "Kommt ja wohl gar nicht in Frage!"

Selbst Ex-Betreuerin Zélia schaffte es nicht, den Senhor zu einer Rasur zu überreden. Er wehrte sich mit allen vier Pfoten, bis man von dieser Tortur abließ. Wenigstens schaffte Dra. Ana es unter lautstarkem Protest von Seiner Hoheit, seine Wangenbeule kurz zu punktieren - und damit war klar: kein Eiter, keine Lymphflüssigkeit. Von daher alles ok. Die ärztliche Empfehlung: sicherheitshalber eine Anti-Entzüdungsspritze und fünf Tage abwarten. Wenn die Beule dann nicht verschwunden ist, muss Senhor Sancho unter Narkose gründlicher gecheckt werden.
Einen schlimmen Zahn schloss Dra. Ana aus, denn erstens war nichts davon zu sehen, zweitens frisst der Senhor wie ein Scheunendrescher und dies drittens offensichtlich ohne irgendwelche Beschwerden oder gar Schmerzen.

Das Setzen der Spritze ließ Seine Hoheit nur noch zu, weil sowohl Frauchen wie Zélia ihn fest im Griff habend streichelten und zwei Leckerlis verführerisch neben ihm auf dem Behandlungstisch lagen. 

Jetzt sieht Senhor Sancho aus, als ob er beim Kampf in einer schlagenden Verbindung einen Schmiss abbekommen hätte (siehe roter Pfeil und Mini-Video).
Die Beule ist über Nacht ziemlich geschrumpft, deshalb sind Frauchen und Seine Hoheit der Überzeugung (und Hoffnung), dass weitere Arztbesuche erst wieder im Herbst und für die Impfung nötig sein werden.

 
Der "Schmiss", mit dem Senhor Sancho jetzt einige Wochen rumlaufen muss,
bis die Haare nachgewachsen sind.

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