Montag, 4. September 2023

"Auch 'ne Erfahrung!"

Wir hatten uns wirklich sehr auf den angekündigten "first annual Shrimp & Crawfish Boil" im Ceiceira Tasting Lounge gefreut. Hört und liest man doch nur Gutes. 

Ich selbst kenne das Lokal aus meinen allerersten Tagen in Monchique - da war's allerdings noch ein echt portugiesisches Restaurant mit einheimischer, sehr gut zubereiteter  Küche und freundlichem Service. Dann stand das Lokal irgendwann und lange leer, bis sich mehrere Pächter (wenn ich das richtig erinnere) daran versuchten.
Für die Grumpy Mamas war es in der Pandemie und noch danach der "Pick-up Point" für die leckeren Brote der beiden Mädels, für Kuchen, Torten, Limonade und vieles mehr, was die Grumpys im Angebot hatten. Auch damals schon gab's immer kleine Speisen zu essen: vegan und/oder vegetarisch, auch oft glutenfrei. Danach war wieder eine Pause, bis das Ceiceira Tasting Lounge neu eröffnete. 

Letzthin bot man für Sonntag, den 3. September, eben den oben erwähnten "first annual Shrimp & Crawfish Boil" an, samt live Musik. Das machte mich neugierig, Kerstin & Hans ebenfalls - und so schlugen wir gestern dort auf. 

Leider leider war es im Grunde eine einzige Enttäuschung. Nicht nur, dass wir sowohl aufs Bestellen lange warten mussten, auch das ebenfalls sehr spät servierte Essen war eher mäßig. 

  • Wir hatten für uns drei 2x den erwähnten seafood boil bestellt, außerdem 1x pulled pork.
  • Serviert wurde in Aluschalen (die kenne ich normalerweise, wenn ich in einem Lokal ein doggy bag mitnehme) statt auf "richtigem" Porzellan - sorry, aber das geht gar nicht! Vor allem nicht in einem Restaurant, das einen gewissen Anspruch auf Ambiente & Stil erhebt. 
  • Teller dazu gab's erst auf Nachfrage. Möglicherweise hätten wir aus den Aluschalen essen sollten, aber da wir 2 Portionen für 3 geordert hatten, war das nur schlecht möglich. 
  • Da der Service völlig überfordert schien, dauerte es etliche Zeit, bis die Nachfrage nach Tellern überhaupt möglich war. Man hätte natürlich schon vorher Teller eindecken können... 
  • Die Kartoffeln im seafood boil waren teilweise hart, also nicht durchgegart.
  • Seafood selbst samt Würstchen sowie die dazu gereichte Sauce waren ok, ebenso die Hush Puppies.
  • Die Cheddar-Knoblauch-Biscuits hingegen schmeckten weder nach Cheddar noch nach Knoblauch. 
  • Das pulled pork wurde gar nicht erst serviert, tauchte aber auf trotzdem der Rechnung auf.
    Wir haben das allerdings nicht moniert, aus zwei Gründen: Es war bereits weit nach 15 Uhr (Beginn der ganzen Veranstaltung um 12.30) und wir wollten nur noch weg. Zum zweiten: Man hatte vergessen,  3 Glas Wein zu berechnen - und das dürfte etwa dem Preis des pulled pork entsprochen haben. 
  • Unterhaltung am Tisch und auch mit dem Service war praktisch unmöglich, die live Musik war zu laut. Wir hatten eher "Hintergrundmusik" erwartet - das mag also unser "Fehler" gewesen sein.
  • Die Dekoration war lieblos: keine Tischdecken oder wenigstens Platzsets, wie erwähnt keine Teller oder Gläser, das Besteck kam in Papierservietten gewickelt. Das mag für eine "normale" Kneipe genügen, hier aber: ein no-go!
  • Das alles wird nicht dadurch kompensiert, dass man beim Abkassieren einen Digestif anbietet (den wir nicht angenommen haben). Die Erklärung, weswegen ein Digestif aufs Haus kam, war - siehe oben: laute Musik - ebenfalls unverständlich. Irgendwas Astrologisches haben wir rausgehört, aber dafür leg ich meine Hand nichts ins Feuer.
  • Positiv war die Idee, drei kleine Gläser Weißwein für 9 Euro zum Verkosten auf der Karte zu haben - wobei die Erklärungen zu den Weinen wegen der schon erwähnten lauten Musik eher unverständlich blieben.

Schade. Das Lokal ist in einer guten Lage am Beginn der Straße zum Foia, mit schönem Ausblick über Monchique. So allerdings bleibt nur das Fazit: nein danke. 

Wir drei nahmen's mit Humor und hakten das alles etwa eine Stunde, bevor wir gingen, mit dem mehrfach wiederholten Satz ab: "Auch 'ne Erfahrung!" Allerdings keine, die man wiederholen müsste...

Wir sind dann lieber zu mir auf die Terrasse gefahren, um dort nen Digestif zu nehmen. Medronho und Medronho com Mel sind ja immer im Hause.

Kerstin & Hans nahmen außerdem die Gelegenheit wahr, Avocados und blaue Feigen zu ernten. Und natürlich den Senhor zu beschäftigen, der ihnen eilfertig sein neues Püschhasi zum Werfen zu Füßen legte. 

 

Über die Weitwurfkünste, die eher Hochwerf-und-dann-hängt-Hasi-oben-im-Gebüsch-Künste waren, schweigt man besser... 

1 Kommentar:

  1. "Über die Weitwurfkünste, die eher Hochwerf-und-dann-hängt-Hasi-oben-im-Gebüsch-Künste waren, schweigt man besser... "

    Ich wollte nur das der Hund genug zu tun hat - aber zum springen ist der junge Herr ja zu fein ! :-)

    Hans

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