Freitag, 8. September 2023

Senhor Sancho erklimmt den königlichen Thron. Endlich!

Man soll Frauchen ja nicht nachsagen, dass sie neben erzieherischen Maßnahmen nicht alles täte, um Senhor Sancho das Leben in der Casa Leone zu verschönern.

Weil Seine Hoheit es nur schwer ertragen kann und leidet wie der sprichwörtliche Hund, wenn Frauchen ohne ihn das Haus verlässt, musste gegen diesen furchtbaren, seelischen Schmerz Abhilfe geschaffen werden.
Denn neueste Erkenntnisse brachten an den Tag: Nicht einmal die Anwesenheit von unserer Putzperle Fátima, die mit biscoitos für die Hunde nun wirklich nicht geizt, hält den Senhor davon ab, zu wehklagen und (das ist der neueste Spleen) zu versuchen, aufs Fensterbrett neben der Eingangstüre zu gelangen. Der einzige Platz, von dem aus man aufs Tulpentor starren und harren kann, in der Hoffnung, dass Frauchen in Bälde - was sagt ich?! - in Kürze wiederkehrt. 

Also musste eine Lösung her, am besten eine bauliche Veränderung.
Ich scheu ja weder Müh' noch Kosten, um königlichen Wünschen nachzukommen (und außerdem dafür Sorge zu tragen, dass im Hause nicht alles umgeräumt ist oder am Boden liegt, wenn ich heimkomme). Den Router hatte ich schon an eine andere Stelle verfrachtet, nun aber ging es um Senhor Sanchos persönliches Wohlbefinden. 

Glücklicherweise befand sich im momentan ungenutzten Gästezimmer ein Möbel von Ikea, das bestens als Stufe für Seiner Hoheit Aufstieg zum Thron geeignet ist: eine Bank nämlich, die sogar ein bequemes Polster hat, auf dass der hündisch-königliche Luxuskörper weich lagere. 

Will der Senhor jedoch direkt aufs Fensterbrett, muss er mit Holz und Stein vorlieb nehmen und den Platz außerdem mit einer afrikanischen Holzfigur teilen. Es stehen ihm und seinem Po jedoch gut 60 cm freie Fläche zur Verfügung, um Mahnwache zu halten. 

                   1. Inspektion der neuen Polsterbank               Okay: Kann man lassen                          


Sogar sehr bequem, findet der Senhor.
Könnte ein neuer Lieblingsplatz werden.

Und von der Bank aus gelangt man bestens ins Fenster.
 
Muss man diskutieren, ob und inwieweit man sich Senhor Sancho gegenüber (zu) nachgiebig oder (zu) entgegenkommend zeigt?
Ich finde: nein. Seine Hoheit ist jetzt gut zweieinhalb Jahre "alt" und hat davon etwa eineinhalb im Heim verbracht. Bei mir im Haus ist er jetzt etwa vier Monate.
Dass ihn immer noch Verlustängste plagen, ist normal. 
Glücklicherweise wohne ich mitten im Wald und mit weiter entfernten Nachbarn, sodass sein Wehklagen in meiner Abwesenheit niemanden stört. Und er bellt und weint ja auch nicht immer, wie sich zeigt...
Es wird einfach noch dauern, vermute und hoffe ich, bis er kapiert: Frauchen kommt wieder. Würd mich's gar nicht trauen, nicht wiederzukommen. 

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